
© Andreas Schröter
Trecker im Wert von 55.000 geklaut - Fahndung führt zum Happy End
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Trecker sind nicht nur richtig teuer, sie sind für einen Landwirt auch extrem wichtig. Ein Schock, wenn der Trecker plötzlich nicht mehr auf dem Hof steht - wie es jetzt einem Landwirt aus Dortmund passiert ist.
Der Holthauser Landwirt Hans Wilhelm Baukloh (70) hat in den vergangenen Tagen ein kleines Abenteuer erlebt. Sein 18 Jahre alter Fendt-Trecker wurde geklaut - und ist wenige Tage später in Mülheim wieder aufgetaucht.
Hier die ganze Geschichte: Es passierte in der Nacht auf den 20. August gegen 2 Uhr, als Baukloh plötzlich ein lautes Motorengeräusch auf seinem Hof hörte. Er habe sich zunächst nichts dabei gedacht. Bestimmt hatte ja sein Sohn noch etwas zu tun gehabt. Vielleicht musste irgendwo ein Auto aus dem Graben gezogen werden. Das komme häufiger mal vor.
Polizei alarmiert - doch es fehlte jede Spur
Doch dann stand er doch auf und bemerkte, dass die Tore zum Hof offen standen. Wenig später durchfuhr ihn dann der Schreck: Der Trecker der Marke Fendt 309 stand nicht mehr in der Halle. Baukloh weckte umgehend seinen Sohn - der keineswegs mit irgendeiner Arbeit beschäftigt war - und informierte die Polizei.
Schon nach wenigen Minuten seien die Beamten vor Ort gewesen und hätten die Umgebung abgefahren. Leider vergeblich. Der Trecker war weg, obwohl ein Passant ihn gegen 2.20 Uhr noch auf der Brechtener Straße in Brambauer gesehen hatte.
Von da an jedoch fehlte von dem Gefährt jede Spur. Baukloh schrieb den Trecker ab und verbuchte im Geiste einen hohen finanziellen Schaden. Ein Gutachter habe ihm bestätigt, dass die Maschine trotz ihres Alters noch rund 55.000 Euro wert sei. Neu kosten solche Geräte 120.000 Euro. „Von der Versicherung hätte ich doch nur noch maximal 20.000 Euro gekriegt“, so Baukoh, „davon hätte ich aber niemals einen gleichwertigen Ersatz beschaffen können.“

So sieht der 18 Jahre alte Fendt 309 von Hans Wilhelm Baukoh aus. Er muss nun für einige kleine Reparaturen in eine Treckerwerkstatt nach Olfen. © Andreas Schröter
Doch dann die Überraschung: Ein Mann, der von der Trecker-Fahndung im Internet gelesen hatte, meldete sich bei der Polizei und sagte, ein solcher Trecker stehe ohne Nummernschilder auf einem Feld in Mülheim. Als Baukloh davon erfuhr, sei ihm ein riesiger Stein vom Herzen gefallen.
Doch bei dem Wörtchen Mülheim schrillten bei dem Landwirt die Alarmglocken. Am Tag vor dem Treckerklau war ein Hufschmied aus Mülheim auf dem Hof gewesen. Und genau der stellte sich am Ende als der Dieb heraus.
Kleinere Schäden müssen ausgebessert werden
Nun muss der Fendt in eine Treckerwerkstatt nach Olfen, weil ein paar kleinere Schäden - der rechte Kotflügel ist verbogen - ausgebessert werden müssen. Kosten, die die Versicherung übernimmt. Dann muss ein neues Nummernschild her und danach ist das gute Stück wieder einsatzbereit.
Die Bauklohs bewirtschaften einen denkmalgeschützten Hof an der Holthauser Straße 268, der schon seit Jahrhunderten im Familienbesitz ist. Sie haben 220 Rinder und bauen auf insgesamt 120 Hektar unter anderem Mais, Roggen, Weizen und Gerste an.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
