Das Areal der Westfalenhallen heute. Unten sind an der Strobelallee (v.l.) der Signal Iduna Park, das Stadion Rote Erde und die Helmut-Körnig-Halle zu sehen. Der umstrittene Verbindungsweg verläuft vom Stadion Rote Erde ín Richtung Lindemannstraße (oben Bildmitte). © Hans Blossey

Westfalenhallen

Ein kleiner Weg stört die großen Zukunftspläne an den Westfalenhallen

Den großen Wurf planen Stadt und Westfalenhallen – mit neuen Messehallen, Kongresszentrum und einer Eventmeile Strobelallee. Die Politik findet die Pläne gut. Aber es gibt einen Streitpunkt.

Dortmund

, 17.05.2019 / Lesedauer: 3 min

Entwicklungskonzept Westfalenhallen heißt das Konzept, das in diesen Tagen die Politik beschäftigt. Der wesentliche Punkt: eine Neuordnung der Messe westlich und südlich des neuen Messefoyers.

Die Messehallen 4 bis 8 sollen durch Neubauten und um neue Hallen ergänzt werden. Dafür wird der Platz genutzt, der durch den Umzug des Reitervereins am Rabenloh entsteht. Unter den neuen Hallen ganz im Süden wäre dann mit geschickter Ausnutzung des Höhenunterschieds auf dem Areal Platz für ein neues Kongresszentrum und Parkplätze. Der Parkplatz südlich des Rabenlohs neben dem Gartenverein Ardeyblick soll für den Neubau eines Kongresshotels genutzt werden.

Schrittweise Realisierung

All das sind Zukunftsprojekte, die in einem Zeitraum von gut 20 Jahren Schritt für Schritt und bei laufenden Messebetrieb realisiert werden sollen, wie Planungsdezernent Ludger Wilde im Ausschuss für Stadtentwicklung deutlich machte. Aber es gibt auch Bestandteile des Rahmenplans, die schon bis zum Jahr 2024 realisiert werden sollen. Dann ist Dortmund Schauplatz von Spielen der Fußball-Europameisterschaft.

Bis dahin will die Stadt die Straße Rabenloh so umgebaut haben, dass der Autoverkehr über einen Kreisverkehr mit Zufahrten zu den Parkplätzen abgewickelt werden kann. Auch das Umfeld der Westfalenhallen im Norden und Osten soll neu gestaltet werden. Und nicht zuletzt soll dann die steile Fußgängerbrücke über die B1 in Verlängerung der Lindemannstraße durch einen Neubau ersetzt sein.

Strobelallee wird zur Eventmeile

Unklar ist, ob bis 2024 auch der Umbau der Strobelallee zu einer Eventmeile realisiert werden kann. Auch hier soll in Höhe der Zufahrt zum Hotel Westfalenhalle ein Kreisverkehr entstehen, an dem der Autoverkehr abgeleitet werden kann. Denn das zentrale Teilstück der Strobelallee soll zumindest zeuitweise gesperrt werden, um dann für Veranstaltungen genutzt werden. Dazu soll die entsprechende Infrastruktur geschaffen werden – von Elektroanschlüssen bis zu Platz für Bühnen.

Von der Politik gab es im Ausschuss für Stadtentwicklung viel Beifall für das Konzept, und das über alle Fraktionsgrenzen hinweg: „Es ist höchste Zeit, dass die Entwicklung der Westfalenhallen angegangen wird. Die Konkurrenz schläft nicht in der Region“, stellte CDU-Sprecher Uwe Waßmann fest.

So sieht es auch Monika Lührs für die SPD, der die Umsetzung gar nicht schnell genug gehen kann. „Es wäre schön, wenn man die Umgestaltung der Strobelallee bis 2024 schaffen könnte“, stellte sie fest.

Streit um Verbindungsweg

Einen Streitpunkt gibt es allerdings: den Durchgang zwischen den Hallen 3 und 4 als direkte Verbindung zwischen der Brücke zur Lindemannstraße und der Strobelallee. Er soll nach Willen der Westfalenhallen bis auf wenige Ausnahmen - etwa bei BVB-Spielen – geschlossen werden.

„Wir reden an anderer Stelle darüber, Fußgängernetze mit möglichst kurzen Verbindungen zu schaffen. Da wäre eine Schließung dieses Weges sehr kontraproduktiv“, sagte Monika Lührs. Auch die Grünen lehnen eine generelle Schließung des Verbindungsweges ab und legten im Ausschuss einen Antrag dazu vor.

Endgültig entschieden wurde darüber noch nicht. Stadtplaner und Westfalenhallen-Geschäftsführung wollen nun weiter verhandeln. Hallen-Chefin Sabine Loos begründete im Ausschuss das Anliegen. Schon seit Jahren sei die Mischung von Lkw-Verkehr zu Messen und anderen Veranstaltungen mit Fußgängern und Radfahrern nicht nur unter dem Aspekt der Verkehrssicherheit „eine große Herausforderung“.

„Für uns ist das ein echter Wettbewerbsnachteil. Die Auf- und Abbauzeit muss möglichst kurz sein“, erklärte Sabine Loos. Selbst Konzertveranstalter verlangten inzwischen oft ein abgeschlossenes Gelände. „Eine interne Logistikachse ist entscheidend wichtig für uns“, sagte die Hallen-Chefin.

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