BVB-Legende Eike Immel muss vor Gericht Anklage wegen Betrugs in 107 Fällen

BVB-Legende Eike Immel muss vor Gericht: Anklage wegen Betrugs
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Eike Immel muss vor Gericht. Der ehemalige BVB-Torwart wurde von der Staatsanwaltschaft Marburg wegen 107-fachen Betrugs angeklagt.

Der Anklageschrift zufolge soll sich der 64-Jährige 106 Mal Geld von verschiedenen Personen geliehen haben. 34.000 Euro kamen so zwischen 2021 und 2023 zusammen. Der Angeklagte habe vorgegeben, sich in einem finanziellen Engpass zu befinden und das Geld zeitnah zurückzuzahlen. Dies habe er jedoch von Anfang an nicht vorgehabt, lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft.

In einem weiteren Fall soll der Ex-Profi, der zum mutmaßlichen Tatzeitpunkt im hessischen Stadtallendorf lebte, vier Karten für ein Spiel der Fußball-Europameisterschaft mit deutscher Beteiligung verkauft haben. Das überwiesene Geld habe er behalten, heißt es von der Staatsanwaltschaft. Immel sei jedoch weder willens noch dazu in der Lage gewesen, die Tickets zu besorgen.

Zum Prozessauftakt vor dem Schöffengericht in Marburg am 19. März (Donnerstag) erschien der Angeklagte nicht, weil er zuvor krank geworden war. Wie der vorsitzende Richter Wieland Sötzel der Bild berichtete, reichte Immel am Mittwochabend nach Dienstschluss ein Attest ein, das Stötzel in der behandelnden Praxis überprüfen ließ.

Demnach sei der Angeklagte bis voraussichtlich 31. März (Montag) krankgeschrieben und verhandlungsunfähig. Wann der Prozess weitergeht, ist bisher unklar.

Eike Immel ist vorbestraft

Es ist nicht das erste Mal, dass der Ex-Torwart vor Gericht muss: 2008 wurde Immel bereits durch das Amtsgericht Kirchhain bei Marburg wegen Betrugs zu einer Geldstrafe von 5200 Euro verurteilt. Er hatte sich bei einem Rentner 15.000 Euro geliehen, diese aber nicht zurückgezahlt.

Vier Jahre später stand der Hesse wegen des Erwerbs von Drogen vor dem Amtsgericht in Dortmund. Außerdem, so der Vorwurf, soll er seiner Ex-Frau und seinen Kindern den Unterhalt verweigert haben. Dass Immel 2007 in einem Schwerter Bordell 78 Mal Kokain gekauft haben soll, ließ sich in dem zwei Tage andauernden Prozess nicht erhärten. Wohl aber wurde er wegen verletzter Unterhaltspflichten zu einer Geldstrafe in Höhe von 400 Euro verurteilt.

Als Eike Immel 1978 für Borussia Dortmund zum ersten Mal im Tor stand, war er 17 Jahre alt. Über Nacht wurde er zum Fußballstar, verdiente Hunderttausende von Euro. Damals eine Menge Geld für einen Profi – das Immel mit vollen Händen ausgab. 2008 meldete er Privatinsolvenz an, ging ins Dschungelcamp von RTL.

Zuletzt trat der Ex-Profi an der Seite von Lottomillionär Kürsat „Chico“ Yildirim im Sat.1-Reality-Format „Promis unter Palmen“ öffentlich auf. Dank der Gage muss er mittlerweile kein Bürgergeld mehr beziehen. Außerdem arbeitet er zurzeit als privater Torwart-Trainer in Dortmund und wohnt dort im Hotel.