Eichenprozessionsspinner: Kann man die Ekel-Raupen nicht einfach auffressen lassen?

© Oliver Schaper

Eichenprozessionsspinner: Kann man die Ekel-Raupen nicht einfach auffressen lassen?

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Meisen naschen gerne die gefürchteten Eichenprozessionsspinner. Mancherorts werden die Vögel daher schon gezielt angelockt. Eine Option für Dortmund? Hier sind noch 800 Bäume befallen.

Dortmund

, 25.06.2019, 17:33 Uhr / Lesedauer: 2 min

900 Dortmunder Bäume wurden bereits von Eichenprozessionsspinnern befreit - mit viel Kleber und speziellen Staubsaugern. Es geht aber auch anders: Vögel wie Blau- und Kohlmeisen fressen die Raupen gerne. Auch Schlupfwespen und Fadenwürmer sind ein Mittel gegen Eichenprozessionsspinner - diese Tiere fressen aber auch ungefährliche Schmetterlingsraupen. Die niederländische Gemeinde Groesbeek hat Nistkästen aufgehängt, um die Population auf natürlichem Wege einzudämmen. Das funktioniere ganz gut, berichtet die NRZ. Eine Option für Dortmund?

Die Stadt prüft, ob Vögel im nächsten Jahr bei der Schädlingsbekämpfung helfen können. Für diese Saison sei es schon zu spät, noch Nistkästen aufzuhängen, so Stadtpressesprecher Christian Schön. Zudem würden die Tiere nicht alle Raupen fressen können.

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Wissenswertes zu den Eichenprozessionsspinnern

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Auf den Staubsauger kann man also nicht ganz verzichten, denn, so Schön: „Auch Feuer ist keine Alternative. Bei dieser Trockenheit wäre ein Abbrennen der Raupen viel zu gefährlich. Außerdem werden dabei die gefährlichen Haare der Eichenprozessionsspinner erst richtig aufgewirbelt.“

Zahlreiche neue Meldungen zu Eichenprozessionsspinnern

In Dortmund wimmelt es nach wie vor vor Eichenprozessionsspinnern:

An den fünf Kirchentags-Tagen gingen bei der Stadt 70 Meldungen ein - davon waren etwa ein Viertel falscher Alarm oder Dopplungen. Für diesen Zeitraum hatte die Stadt eine 24-Stunden-Hotline eingerichtet. „Jede abgesaugte Raupe erspart uns 300 Eier, die im nächsten Jahr schlüpfen würden“, so Schön.

Etwa 800 Bäume im Dortmunder Stadtgebiet müssen noch von den Raupen befreit werden (Stand Dienstag, 25. Juni). Daher bleiben der Mengeder Volksgarten, der Hoeschpark inklusive seiner Sportstätten und Teile des Fredenbaumparks gesperrt.

Da dort der Bereich um den Musikpavillion noch abgesperrt ist, wird der Schlagergarten am Sonntag, dem 30.6. in den Revierpark Wischlingen verlegt. Aktuell seien keine Kitas oder Schulen mehr betroffen. „Das kann sich aber stündlich ändern“, erklärt Baudezernent Arnulf Rybicki. Die Stadt hat inzwischen selbst Schutzanzüge und Geräte angeschafft, um die Raupen bekämpfen zu können. Vier Teams sind dabei im Einsatz. „Wir haben das Problem noch nicht gelöst, aber im Griff“, sagt Rybicki.

Die Mail-Adresse raupenmelder@dortmund.de bleibt aktiv. Von 7 bis 18 Uhr ist die Telefon-Hotline der Stadt unter der 0231 50-13247 besetzt.

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