Wegen multipler Krisen steht das Weihnachtsgeschäft 2023 unter keinem guten Stern. Gekauft wird natürlich trotzdem - auch in Dortmund. Der Handelsverband Westfalen-Münsterland zieht eine Zwischenbilanz.
Hauptgeschäftsführer Thomas Schäfer sagt, dass die Händler in Dortmund bislang „eher positiv überrascht“ seien. Er betont aber auch die „geringen Erwartungen“. Die Händler hätten die Woche vor dem ersten Advent besser bewertet als die darauffolgende Woche. Das gelte für das gesamte Verbandsgebiet. Allerdings sei in der ersten Woche auch das Wetter besser gewesen. Die frequenz- und umsatzstärksten Tage bisher seien die Samstage gewesen.
In anderen Städten habe die Befragung der Unternehmen ein negativeres Bild ergeben als in Dortmund, sagt Thomas Schäfer.
Woran das liegt? „Vielleicht haben die Menschen in Dortmund sich eine größere Kauflaune bewahrt“, mutmaßt Schäfer. Genauso gut könnten aber auch die Erwartungen der befragten Unternehmen realistischer gewesen sein.
Für Thomas Schäfer ist klar: „Es gibt keinen Grund für Jubelgeschrei. Die Leute halten ihr Geld noch immer zusammen.“ Positiv wirke sich vor allem der Weihnachtsmarkt in Dortmund aus. „Er zieht die Leute an. Und davon profitiert auch die City.“
Warme Kleidung und Süßwaren
In den Geschäften gehe sowohl günstige als auch hochpreisige Ware über die Ladentheken. Passend zur Jahreszeit seien warme und gefütterte Textilien, Pullover, Mützen, Schals, Socken und Schuhe aber auch Süßwaren, Naturprodukte, Bücher und Kalender gefragt. „Also eigentlich alles wie immer, nur auf niedrigem Niveau“, sagt Thomas Schäfer.
Der Chef des Handelsverbands setzt genauso wie die Unternehmen darauf, dass die bei vielen Menschen aufkommende Festtagsstimmung die Kauflaune ankurbelt und sich positiv auf Umsätze in den Geschäften auswirkt.

Tobias Heitmann, der Vorsitzende des Cityrings, sagt über das Weihnachtsgeschäft in Dortmund: „Es läuft im Rahmen der Erwartungen.“ Auch er betont die Auswirkungen von politischen Unsicherheiten. Heitmann mutmaßt: „Die Leute überlegen, ob sie jetzt etwas Teures kaufen, oder das Geld lieber für eine Wärmepumpe sparen.“ Insofern sei eine gewisse Kaufzurückhaltung nicht überraschend.
Folgerichtig gingen eher „Waren im preislichen Mittelfeld“ über die Ladentheken. Bei Luxusartikeln sei Zurückhaltung stärker zu spüren.
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