Umgeben von Wiesen, Feldern und Pferdekoppeln und trotzdem nah am Einkaufszentrum: Das Areal einer ehemaligen Schule ist zweifelsohne ein städtebauliches Filetstück im Dortmunder Westen. Doch bislang sorgt es ausschließlich für negative Schlagzeilen.
Denn schon mehrfach hat es in den vergangenen Jahren in der Turnhalle und in den Räumen der ehemaligen Hauptschule Bövinghausen gebrannt. Verursacher waren unbekannte Eindringlinge, die hier gezündelt und Einsätze der Feuerwehr Dortmund ausgelöst haben.
Anwohnerinnen und Anwohner haben schon lange die Nase von den Zuständen vor ihrer Haustür voll. Nicht nur die Einbrüche nerven sie, auch der Anblick stößt ihnen übel auf.
Denn: Das Areal ist verwildert, eine illegale Müllkippe, Anziehungspunkt für Sprayer und Vandalen sowie nach Aussagen einiger Nachbarn sogar Treffpunkt für Drogendealer und -käufer. Schon lange fordern sie, mit Unterstützung der örtlichen Politik, dass dieser Schandfleck verschwindet.
Genau das ist auch der Plan der Stadt Dortmund. Die seit Jahren leerstehende Gammel-Immobilie soll abgerissen werden und Platz für neue Wohnungen machen. Doch die Hoffnung der Anlieger, dass das Vorhaben nach vielen Jahren des Stillstands endlich umgesetzt wird, musste Stadtsprecherin Alexandra Schürmann einmal mehr enttäuschen.
Denn auf Anfrage dieser Redaktion teilte sie mit: „Das Verfahren zur Änderung/Aufstellung eines Bebauungsplanes wurde noch nicht eingeleitet.“ Zudem liege weiterhin kein städtebauliches Konzept vor. „Hierzu gibt es noch keine konkreten Zeitpläne“, so Schürmann.

Wohnbebauung mit Hindernissen
Ähnlich formulierte es im Dezember 2022 Ludger Wilde, ehemaliger Stadtrat für Umwelt, Planen und Wohnen. Über ein halbes Jahr ist seitdem vergangen – die Geduld der Anwohner wird weiterhin auf eine harte Probe gestellt. Knackpunkt ist nach bisherigem Kenntnisstand die Erschließung des zukünftigen Wohnquartiers. Dafür muss die Stadt wohl noch erforderliche Flächen erwerben.
Bis zum Abriss befinde sich der Standort im Leerstandsmanagement, erklärt Alexandra Schürmann. Das heißt: „Regelmäßige Kontrollen finden statt (dabei werden/wurden auch Verbrettungen etc. durchgeführt).“ Das Gelände sei ab 2018 eingezäunt worden, zusätzlich habe die Immobilienwirtschaft 2020 zwischen dem Gebäude und der Turnhalle einen Zaum errichten lassen. „Nach dem letzten Brand wurden von dort die entsprechenden Sicherungsmaßnahmen beauftragt“, so die Stadtsprecherin.

Aktuell ist das Eingangstor zum ehemaligen Schulhof mit einem Seil gesichert – vielleicht eine Maßnahme nach dem letzten Brand. Denn bei vorherigen Besuchen unserer Redaktion konnte man das Gelände problemlos betreten. Ob es wirklich ein einbruchssicheres Hindernis darstellt, bleibt abzuwarten.
So sieht es aktuell an der ehemaligen Hauptschule Bövinghausen aus. www.RN.de/luetgendortmund
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