Die Nachricht überrascht auf den ersten Blick: An diesem Wochenende wird der Betrieb der Entsorgung Dortmund (EDG) bestreikt. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der EDG für Samstag und Sonntag (8./9.3.) zum Warnstreik im Rahmen des aktuellen Tarifstreits aufgerufen.
Auch, wenn die klassische Müllabfuhr in der Regel wochentags stattfindet, dürfte der Streik am Wochenende weitreichende Folgen haben. Man sei bemüht, die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten, könne diese jedoch nicht grundsätzlich ausschließen und bitte um Verständnis, teilte die EDG am Freitag (7.3.) mit. „Wir stellen uns auf alles ein“, erklärte EDG-Sprecherin Joana Menzel auf Anfrage.

Sichtbare Folgen
Diese Folgen sind absehbar:
- Geschlossen sind die Recyclinghöfe, die am Samstag sonst stark frequentiert sind. Wer also an diesem Wochenende seinen Garten, Keller oder Dachboden entrümpelt oder renoviert, muss sich also darauf einstellen, seinen Sperrmüll oder Bauschutt nicht loszuwerden. Auch die Möbelbörse bleibt am Samstag geschlossen. Das Wertstoffzentrum Pottgießerstraße und das Recyclingzentrum Dortmund der Doga am Hafen bleiben von dem Streik unberührt, teilt die EDG mit.
- Unser Tipp: Wer Grünschnitt abliefern will, sollte ohnehin bis zum nächsten Wochenende warten. Denn am 15. März bietet die EDG von 7 bis 17 Uhr eine kostenlose Grünschnitt-Annahme an - allerdings nur am Wertstoffzentrum an der Pottgießerstraße 20 in Lindenhorst. Sonst kostet die Abgabe von Grünschnitt an den Recyclinghöfen pro angefangenen Kubikmeter 10 Euro.
- Die Straßenreinigung findet am Wochenende „nur mit Fokus auf die Verkehrssicherung“ statt, teilt die EDG mit. Das heißt: Von Abfall auf Straßen und auf Gehwegen darf keine Gefahr ausgehen. Viel Müll liegen bleiben wird dabei vor allem rund um den Signal Iduna Park, wo am Samstagnachmittag das Bundesliga-Heimspiel des BVB gegen Augsburg stattfindet. Die 144 aufgestellten Abfallbehälter im Stadionumfeld würden geleert beziehungsweise abgeholt, betont Joana Menzel. „Aber es wird nicht so sauber sein wie sonst.“
- Mehr Abfall wird es auch in der City geben. Abgesehen von der ausbleibenden Straßenreinigung finden auch die Papierkorbleerungen in der Innenstadt am Samstag nicht statt, teilt die EDG mit. Nach Angaben von Verdi werde es auch am Sonntag „keine Reinigungs- und Entsorgungsdienstleistungen durch die EDG“ geben.
Weitere Streiks möglich
Bei der EDG hält man über den Ausstand am Wochenende auch Streiks in der kommenden Woche für möglich. Dann könne es zu eingeschränkten Leerungen der Restmüll- und Bio-Tonnen kommen. Auch beim EDG-Kundenservice seien Einschränkungen zu erwarten.
Sperrmülltermine, die für die Woche vom 10. bis zum 14. März geplant sind, werden durch den EDG-Kundenservice verlegt. Hierzu meldet sich der Kundenservice der EDG bei den betroffenen Kundinnen und Kunden. Über weitere Streikauswirkungen will die EDG rechtzeitig informieren.
Die Gewerkschaft Verdi will nach eigenen Angaben mit dem Ausstand zeigen, „wie wichtig öffentliche Dienstleistungen sind und was es bedeutet, wenn sie nicht funktionieren“. „Auch die Entsorgungsbranche hat mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen, die Kolleginnen und Kollegen dort machen schwere Arbeit, um unsere Stadt sauber zu halten – das muss entsprechend entlohnt werden. Deswegen machen wir nun Druck“, erklärt Verdi-Bezirksgeschäftsführerin Pamela Strutz.
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