Unglaubliche Szenen bei Dortmunder Sperrmüllsammlung „Müll von 10 Zimmern“ blockiert Einfahrt

Sperrmüllsammlung in Kirchlinde war für EDG-Teams wieder harte Arbeit
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Es ist ernüchternd und beschämend: Auch die jüngste kostenfreie Sperrmüllsammlung im Dortmunder Westen zeigt, dass die Anlieger nichts dazugelernt haben beziehungsweise dazulernen wollten. Denn der Anblick, der sich den EDG-Teams am Samstag (5.8.) unter anderem an vielen Stellen in Dortmund-Kirchlinde bot, war einmal mehr eine Zumutung und Frechheit.

Abermals entsorgten hier Menschen Abfälle, die zweifelsohne nicht zum Sperrmüll gehörten. Achtlos wurden gefüllte Pappkartons und Plastiktüten, Elektro- und Elektronikgeräte, Textilien, Müllsäcke, Renovierungs- und Bauabfälle und vieles mehr auf die Gehsteige gestellt oder besser gesagt geworfen – fernab von jeder Wertschätzung für das EDG-Personal.

Viel Arbeit für die EDG

Unter anderem an Dreistigkeit nicht zu überbieten: Ein leerer Karton mit Hunderten von Styroporkügelchen wurde unverschlossen an die Straße gestellt. Der Inhalt verteilte sich über den Asphalt, ein EDG-Mitarbeiter musste ihn mühevoll und zeitaufwändig mit einer Schaufel aufnehmen. Aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht dürfen keine Materialien liegen bleiben.

Auch in den sozialen Netzwerken ist der Ärger groß über das rücksichtlose Verhalten einiger Mitbürger. In der Facebook-Gruppe „Du bist aus Kirchlinde wenn ...“ zum Beispiel werden krasse Szenen geschildert.

Kein Einzelfall am Sperrmüll-Tag in Kirchlinde: Viele Bürger entsorgten Abfälle, die definitiv kein Sperrmüll waren.
Kein Einzelfall am Sperrmüll-Tag in Kirchlinde: Viele Bürger entsorgten Abfälle, die definitiv kein Sperrmüll waren. © Beate Dönnewald

So berichtet eine Anwohnerin, dass sie mit ihrem Auto nicht aus der Einfahrt fahren kann: „Weil der Nachbar Müll von geschätzt 10 Zimmern rausgestellt hat, der durchwühlt wurde und unsere Einfahrt nun halb blockiert.“ Man habe wenig Hoffnung, dass die EDG das noch im Laufe des Samstags schaffen werde.

Einen ähnlichen Fall gibt es in der Nachbarstraße: „In unserer Straße kommt man kaum noch auf dem Gehweg durch, so viel wurde gewühlt“, schreibt eine Userin. Die unerlaubte Mitnahme von Gegenständen haben viele beobachtet. „Hier am Wemphof waren den ganzen Tag Sammler am Werk“, lautet ein Kommentar.

Großes Dankeschön an EDG-Teams

Eine andere Anwohnerin ärgert sich über dreiste Nachbarn. „Leider hat man uns Bauabfälle und Zimmertüren dazugestellt.“ Sie empfinde das als sehr ärgerlich: „Man kann doch nicht die ganze Nacht daneben stehen und aufpassen.“

Die Anteilnahme für das EDG-Personal ist in dieser Facebook-Gruppe groß: „Bei der Menge brauchen die Armen eine Woche. Teilweise unglaubliche Mengen. Die lagen schon viele Jahre im Keller.“

Groß ist ebenfalls die Anerkennung für die Leistung der EDG-Teams, die am frühen Samstagmorgen mit ihren Fahrzeugen losgefahren sind: „Ein großes Dankeschön an tolle EDG-Teams für die erfolgreiche Entrümpelung in Kirchlinde“, postet ein Anwohner. „Dem kann ich mich nur anschließen, herzlichen Dank“, lautet ein weiterer Kommentar.

Die EDG konnten wir am Samstag während der laufenden Sammlung nicht befragen. Wie in der Vergangenheit wird sie Anfang der Woche eine Bilanz zur gebührenfreien Sperrmüll-Sammlung ziehen.

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