Der Wahl-Dortmunder Claude Mathé war wochenlang die Hauptperson in einem Albtraum: Unbekannte bedienten sich an seinem Sparkonto, indem sie den von ihm genutzten Bankautomaten zuvor manipuliert hatten. Lange blieb für das Skimming-Opfer die Frage unbeantwortet, ob und wann er sein Geld zurückbekommt. Die Postbank hatte es wohl nicht eilig, ihm diese Auskunft zu erteilen.
2900 Euro haben die Betrüger Ende Januar 2023 und Anfang Februar 2023 von Claude Mathés Konto mit der gefälschten Karte abgehoben. Manipuliert war der Bankautomat an der Rahmer Straße 3 der Postbank in Dortmund-Huckarde. Fünfmal schlugen die unbekannten Täter anschließend zu, vier Abbuchungen erfolgten sogar im Minutentakt.
Kurz darauf wurde die Bank misstrauisch, sperrte sicherheitshalber die Spar-Card und informierte Claude Mathé schriftlich über den „wahrscheinlich manipulierten Bankautomaten“. Danach seien alle Klärungsversuche seinerseits im Sande verlaufen, so Mathé. „Der Service ist einfach nur mies.“
Erst als unsere Redaktion bei der Postbank-Pressestelle nachgefragt hatte, konnte der 67-Jährige zumindest ein wenig aufatmen: „Die Postbank erstattet nach vorangegangener Prüfung Beträge, die Kontoinhabern durch Skimming unberechtigt abgebucht wurden“, versichert Mediensprecher Hartmut Schlegel. Claude Mathé kann belegen, dass er sich zum Zeitpunkt der Abbuchungen beim Reha-Sport aufgehalten hat.
Geld plötzlich überwiesen
Doch bis Ende Februar hörte der betrogene Dortmunder nichts von seiner Bank. Weder Mail-Anfragen noch Anrufe brachten den skeptischen Claude Mathé nach eigener Aussage weiter. Deshalb vereinbarte er einen Termin bei seinem Rechtsanwalt.
Die juristische Beratung braucht der pensionierte Lehrer nun allerdings nicht mehr. Denn: Claude Mathé erlebte eine Überraschung, mit der er nicht mehr gerechnet hatte: Ohne Vorab-Auskunft wurden ihm die 2900 Euro durch die Postbank Anfang März gutgeschrieben.
Skimming-Opfer möchte warnen
Der Wahl-Dortmunder hat seinen Fall öffentlich gemacht, um andere zu warnen. Immerhin gibt es laut Polizei Dortmund aktuell 20 Skimming-Fälle. Mathé möchte Bank-Kunden auffordern, vorsichtig zu sein. Vor allem diejenigen, deren Bank-Karte nur mit einem Magnetstreifen, aber nicht mit einem Chip ausgestattet ist. Denn die sind leichter „zu knacken“.
Banken warnen in der Regel auf ihren Internet-Seiten vor Skimming und anderen Betrugsmaschen rund um die Geldautomaten. So auch die Postbank, sie schreibt unter anderem: „Wenn Sie Auffälligkeiten am Automaten oder in der Umgebung entdecken, benutzen Sie bitte den Geldautomaten nicht. Informieren Sie sofort das Personal in der Filiale.“
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