E-Roller auf Fuß- und Radwegen Im Dortmunder Süden tauchen sie plötzlich überall auf

E-Roller tauchen in südlichen Vororten plötzlich überall auf
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In der Dortmunder Innenstadt und an Hotspots wie dem Phoenix-See gibt es schon länger Diskussionen um kreuz und quer abgestellte E-Scooter. Jetzt rollt das Problem auch in entfernte Stadtteile vor. In Benninghofen, Loh, Barop und Löttringhausen stehen und liegen die Roller an vielen Stellen – und das oft tagelang.

Warum tauchen die Fahrzeuge jetzt in den südlichen Dortmunder Stadtbezirken auf einmal so vermehrt auf? Und warum werden sie nicht zeitnah wieder eingesammelt?

E-Roller von Bolt und Tier

Auf diese Fragen haben wir leider von den meisten der in Dortmund aktiven Anbietern keine Antworten erhalten. Lediglich die Firma Tier hat sich zurückgemeldet. Ein Großteil der gesichteten Roller gehört aber zur grünen Flotte des estländischen Anbieters Bolt, der ebenso wenig erreichbar waren wie Voi und Lime.

Tier Mobility teilt mit, ihr Betriebsgebiet habe sich von Anfang an bis in die südlichen Stadtteile erstreckt. Lime beispielsweise hat den Radius erst später erweitert.

E-Roller verschiedener Anbieter an der Hermannstraße
E-Roller verschiedener Anbieter an der Hermannstraße © Susanne Riese
E-Roller an der Benninghofer Straße
E-Roller an der Benninghofer Straße im Ortsteil Benninghofen © Susanne Riese
...und an der Bushaltestelle Benninghofer Heide im Ortsteil Loh
...und an der Bushaltestelle Benninghofer Heide im Ortsteil Loh © Susanne Riese

Bei Tier habe sich an den täglichen Fahrten der Service-Teams nichts verändert, so Pressesprecher Patrick Grundmann. „Generell werden Scooter in den Außenbezirken nicht weniger angefahren als in der Innenstadt.“

Er verspricht, die abgestellten E-Scooter – ebenfalls grün – würden zeitnah abgeholt. „Unser lokales Team kann anhand des GPS-Signals die E-Scooter permanent orten und kümmert sich neben dem Austausch des Wechselakkus auch regelmäßig um die Relokalisierung der Fahrzeuge. Dass die E-Scooter über einen längeren Zeitpunkt ungenutzt herumstehen, sollte im Normalfall eigentlich nicht vorkommen.“

Roller sind oft Stolperfallen

Anders sieht es bei den Bolt-Rollern aus. An der Benninghofer Straße beispielsweise stehen die verwaisten Fahrzeuge seit einiger Zeit häufig weit mehr als eine Woche lang. An Bushaltestellen und auf Gehwegen behindern sie den Durchgang, bilden Stolperfallen und für Sehbehinderte sogar eine echte Gefahr.

Ein Passant hat eine Erklärung für das gehäufte Auftauchen der Elektro-Roller: „Die Nachtbusse fahren nur noch sehr eingeschränkt. Wie sollen wir also nachts nach Hause kommen?“, fragt der 24-jährige Student, der auf dem Höchsten wohnt.

Seit dem 24. Oktober 2022 fährt DSW21 mit deutlich ausgedünntem Streckennetz und Takt. Anfang Dezember wurde der Fahrplan noch einmal angepasst. Der Nachtexpress aber entfällt nach wie vor an den Wochenenden zwischen 1 und 3 Uhr. Gut möglich, dass deshalb mehr Menschen auf die E-Roller zurückgreifen.

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