Hoffnungsschimmer für die von Durchgangsverkehr und Lärm geplagten Anwohner der Kreuzlohsiedlung in Dortmund-Oestrich und der Oestricher Straße in Castrop-Rauxel-Deininghausen: Die Dortmunder Verwaltung soll prüfen, ob die Straßen Langenacker und Im Kreuzloh im Kreuzungsbereich zur Westheide geschlossen werden können.
Diesen Prüfauftrag beschloss der Dortmunder Ratsausschuss für Mobilität, Infrastruktur und Grün (AMIG) in seiner Sitzung am 18. Juni. Die Mengeder AMIG-Mitglieder Gudrun Heidkamp und Detlef Adam hatten über die SPD-Ratsfraktion den Antrag initiiert. Der Ausschuss habe den Prüfauftrag einstimmig angenommen, schreibt Detlef Adam in einer Pressemitteilung.
Sollte die Prüfung ergeben, dass die genannte Maßnahme nicht realisierbar sei, werde die Verwaltung beauftragt, alternative Lösungsvorschläge vorzustellen, heißt es in der Beschlussvorlage. Die Maßnahme ziele darauf ab, eine Durchfahrt insbesondere von Lkw von und zur Oestricher Straße in Deininghausen zu unterbinden. Zuvor soll die Fertigstellung der Erschließungsstraße über den Segro-Park Dortmund erfolgen.
Abkürzung zur Autobahn
„Das von den Städten Castrop-Rauxel und Dortmund gemeinsam entwickelte Verkehrskonzept zur Erschließung des auf dem Gelände des Kraftwerks Gustav Knepper geplanten Gewerbe- und Industriegebietes sah eine bauliche Sperre der Oestricher Straße in Castrop-Rauxel vor“, heißt es in Adams Pressemitteilung.
In der Bezirksvertretung am 24. April erfuhren Politik und Öffentlichkeit von Dortmunds Baudezernent Arnulf Rybicki, dass das mittlerweile offenbar kein Thema mehr ist. Wie die Anwohner seien auch Gudrun Heidkamp und er von der Information überrascht worden, erklärt der SPD-Politiker.
In ihrer Antragsbegründung weist die SPD auf den schon jetzt vorhandenen Lastverkehr aus dem Gewerbegebiet Deininghauser Weg hin. Teil der Verkehrsplanung für das neue Logistikzentrum Segro-Park sei es gewesen, diesen Verkehr über Castrop-Rauxeler Stadtgebiet abzuleiten. Schon seit Jahrzehnten würden die Anwohner darunter leiden, dass der Schwerlastverkehr die Oestricher Straße und den Langenacker als Abkürzung zu den Autobahnen A42 und A45 nutzen.

Schon im Herbst 2023 erklärten beide Städte, dass sie statt baulich-technischer Maßnahmen auf ein Durchfahrtverbot für Lastzüge über 7,5 Tonnen setzen. Das gibt es schon jetzt. Die Anwohner monieren jedoch, dass viele Brummi-Fahrer das Verbot ignorieren. „Wir haben an zahlreichen Stellen das Problem, dass sich nicht alle Lkw-Fahrer an Regeln halten“, wiegelte Baudezernent Rybicki in der Bezirksvertretung ab.
Das stieß auf massive Kritik bei den Bezirksvertretern. Die Zuhörer aus der Siedlung quittierten die Aussage mit Unmut. Sie selbst hatten im September 2023 einen konkreten Vorschlag für eine bauliche Sperrung gemacht. Der Prüfauftrag des Ratsausschusses soll nun eine Lösung herbeiführen.