Busse und Bahnen in Dortmund werden modernisiert

DSW21 will ab 2020 Busse und Bahnen austauschen

Der Auftrag zur Beschaffung 24 neuer Stadtbahnen ist raus. 2021 soll der Austausch der Bahnen beginnen. Zusätzlich wollen die Dortmunder Stadtwerke ab 2020 auch ihre Busflotte umstellen – auf Elektrowagen.

Dortmund

, 27.04.2018 / Lesedauer: 3 min

DSW21 hat 24 neue Stadtbahnen bestellt. Anders als die alten Fahrzeuge – hier eines auf der Linie U42 – können die neuen Bahnen am Bahnsteig abgesenkt werden. © Stephan Schütze (Archiv)

2021, so die Schätzung von Hubert Jung, Verkehrsvorstand der Dortmunder Stadtwerke (DSW21), könnte der erste von 88 teils neuen und teils modernisierten Stadtbahnwagen aufs Gleis gesetzt werden. Der 200-Millionen-Euro-Auftrag an die Firmen Heiterblick (Leipzig) und Kiepe Electric (Düsseldorf) dafür ist Mitte des Monats rausgegangen.

Zehn alte Bahnen wollen die Verkehrsbetriebe aus ihrer 74 Fahrzeuge starken Flotte ausmustern. Die restlichen 64 Wagen werden modernisiert. Sie sollen den gleichen Standard erhalten wie weitere 24 Fahrzeuge, die komplett neu gebaut werden. Besonderheit: Alle Wagen können am Bahnsteig um drei Zentimeter gesenkt werden, um älteren und behinderten Menschen den Einstieg zu erleichtern. „Wir sind bundesweit die Ersten, die eine solche Technik einsetzen“, sagt Betriebsleiter Ralf Habbes. Läuft alles nach Plan, ist die Stadtbahnflotte 2028 komplett.

Umtausch der Busse wird dauern

Im Gegensatz zu anderen Verkehrsbetrieben steht DSW21 beim Kauf von Elektro-Bussen noch auf der Bremse. Das soll sich ändern, wie Jung am Freitag bei einer Pressekonferenz ankündigte: Ab 2020 will DSW21 beginnen, die 177 Dieselbusse gegen jährlich 15 neue E-Busse auszutauschen. Voraussetzung bleibe, „dass der Markt tatsächlich serienreife Fahrzeuge anbietet“, so Jung. Ein mit Batterie betriebener Gelenkbus erfordere beispielsweise eine Reichweite von 180 bis 200 Kilometer.

Die Wagen sollen allein auf dem Betriebshof geladen werden, keinesfalls an Ladesäulen entlang der Strecke. 2019 werde man beginnen, die Infrastruktur auf dem Betriebshof anzupassen und Konzepte auszuarbeiten, sagte Habbes. An der Einschätzung von Jung, „dass es derzeit noch keine ausgereifte Technologie gibt“, hat sich bislang nichts geändert. Auch die Anschaffungskosten sind nicht von Pappe: Noch immer lägen die Preise für einen E-Bus bei rund 700.000 Euro – ein Diesel kostet die Hälfte. Zudem dürfe man nicht vergessen, dass alle Dieselbusse eine grüne Plakette hätten und der größte Teil die Euro-VI-Norm erfülle, sagte Habbes. „Unsere Busflotte hat einen Anteil von gerade fünf Prozent an den gesamten Stickoxid-Emissionen in Dortmund.“ 95 Prozent der Belastung seien Autos, Lastwagen und Industrie zuzuschreiben.

Auch das Verkehrsnetz soll optimiert werden

In der zweiten Jahreshälfte will DSW21 die Planungen für ein „optimiertes Bus- und Stadtbahnetz“ abschließen und zur Beratung an die Stadt weiterreichen. Welche Änderungen auf Fahrgäste zukommen, blieb offen. Eine Neuerung aber deutete Jung schon mal an: DSW21 arbeitet (ähnlich wie die Duisburger) an einer Art „Sammelbus-Taxi“. Denkbar sei beispielsweise ein achtsitziger Kombiwagen, den Nutzer per App innerhalb eines begrenzten Gebietes zu jedem beliebigen Punkt bestellen können. Dazu werde man sich vorher mit der Stadt und der Taxi-Innung abstimmen, sagte Marketingchef Heinz-Josef Pohlmann.