Statt des großen Omnisbusses sollen kleinere Kombiwagen eingesetzt werden. Die fahren dann, ähnlich wie dieser Bürger-Bus in Olfen, nach Bedarf. © picture alliance / dpa
„Bestell-Busse“
DSW21-Busse sollen Fahrgäste bald auf Bestellung (fast) zu Hause abholen
Den Bus auf Bestellung fast bis zur eigenen Haustür kommen lassen: Was in Duisburg und Krefeld als Mobilitätsangebot funktioniert, soll es auch in Dortmund geben - doch es fehlt noch etwas.
Ende 2019, so war zuletzt angedacht, wollten die Dortmunder Stadtwerke (DSW21) die ersten „Bestell-Busse“ in einem begrenzten Gebiet durch Dortmund fahren lassen. Der Zeitplan ist inzwischen überholt: Lars Hirschfeld, Leiter der Verkehrsplanung bei DSW21, spricht nun von einem „Start im zweiten Halbjahr 2020.“ Noch haben sich die Verkehrsbetriebe nicht entschieden, welches private Unternehmen sie mit den Fahrdiensten beauftragen wollen.
Nicht die einzige offene Flanke: Obendrein fehlt noch das „Okay“ der Arnsberger Bezirksregierung, die das Projekt per Konzession genehmigen muss. Und: Es gibt neue Diskussionen über die Fahrpreise, die der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) für alle Städte mit „Bestell-Bussen“ verbindlich festgelegt hat.
Die endgültige Entscheidung, ob sich an den Tarifen noch etwas ändert, soll im März 2020 fallen, heißt es beim VRR. Das wollen die Dortmunder Stadtwerke erst einmal abwarten.
Dabei nimmt das Konzept für den Fahrdienst bereits Konturen an. Kernpunkt: Im Gegensatz zu den festen Linienplänen herkömmlicher Busse können sich Fahrgäste ihren „Bestell-Bus“ in Form eines Kombi-Fahrzeugs bis fast vor die Haustür holen.
Kombiwagen fahren nachts von 20 bis 4 Uhr
Nutzer geben ihren Standort und ihr Ziel per App auf dem Smartphone ein – und erhalten binnen Kurzem die Info, wann der Wagen eintrifft. Allerdings hält er im Gegensatz zum Taxi nicht direkt vor der Haustür.
Wohl aber in unmittelbarer Nähe. Damit die Kunden wissen, wo das bestellte Fahrzeug eintrifft, sollen auf der App rund 2000 virtuelle und leicht zu findende Haltestellen installiert werden.
Diese Haltestellen decken die komplette Innenstadt ab; ein rund 21 Quadratkilometer großes Gebiet, in dem ein Achtel der Dortmunder Bevölkerung lebt. Dort werden die „fünf bis zehn Bestell-Busse“ zunächst unterwegs sein. In Richtung Süden fahren sie bis zur B1, in Richtung Norden bis zur Immermannstraße. In Richtung Westen sind die Wagen bis zur Dorstfelder Allee unterwegs, in Richtung Osten bis zum Nußbaumweg.Das ist das Einzugsgebiet für die Bestell-Taxis. © Grafik: Martin Klose
Allerdings nicht zu jeder Zeit und nicht an jedem Tag: Im Rahmen der Testphase soll das neue Mobilitätsangebot erst einmal auf die Nächte von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag beschränkt bleiben – jeweils von 20 Uhr bis 4 Uhr morgens. „Auf die Werktage gehen wir dann später“, sagt Verkehrsplaner Hirschfeld.
Angebot soll auf weitere Stadtteile ausgedehnt werden
Bei DSW21 beobachtet man die Entwicklung in anderen Städten wie etwa in Duisburg oder Krefeld aufmerksam. Die vom VRR festgelegten Preise sind nach Entfernung gestaffelt. Bislang gilt: Für die ersten zwei Kilometer werden 3,20 Euro Euro fällig.
Bis zu fünf Kilometer sind es 5,90 Euro. Bis zu zehn Kilometer werden 8,70 Euro fällig, bis zu 15 Kilometer 12 Euro. Bezahlt wird digital per App. Wer ein Abo für Bus und Bahn hat, erhält Vergünstigung.
Eine Vorreiterrolle für die neue Form der Mobilität hat Dusiburg übernommen. Wie die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) auf Anfrage mitteilt, würden die Wagen übers Wochenende „70 bis 100 mal“ gebucht. Fast die Hälfte der Nutzer sei jünger als 34 Jahre. Weitere 30 Prozent seien zwischen 35 und 54 Jahre und 20 Prozent älter als 55 Jahre.
Duisburg hat die Bestell-Busse im September 2017 in einem ebenfalls begrenzten Gebiet starten lassen. Seit August 2019 fahren sie durch die gesamte Stadt. Die Pilotphase in Dortmund soll ein halbes Jahr dauern. Danach wird entschieden, auf welche Stadtgebiete und auf welche Nächte das Angebot ausgebaut werden soll.
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