Kurz vor Beginn der großen Pause kam es am Donnerstagvormittag (26. Oktober) zu einem Großeinsatz der Polizei an der Gesamtschule Brünninghausen.
Anlass war eine bisher unbekannte Person, die im Sekretariat mit zwei Drohanrufen für einen Ausnahmezustand an der Schule sorgte. Die Schülerinnen und Schüler mussten sich, statt auf dem Pausenhof zu spielen, in den Klassenräumen einsperren.
Schulgebäude verschlossen
„Kurz vor 11 Uhr kam der erste Anruf“, berichtet Schulleiterin Marietta Koschmieder. „Da es gerade noch kurz vor der Pause war, konnten wir noch verhindern, dass alle herausgehen.“ Zum genauen Inhalt der Drohanrufe möchte die Schulleiterin nichts sagen. Sicher sei, dass der Anrufer Gewalttaten androhte. Eine Stunde lang wurde das Schulgebäude im Anschluss verschlossen. Die Schüler warteten in den Klassenräumen auf das Eintreffen der Polizei.
Gegen 12 Uhr wurde die Gefahrensituation an der Gesamtschule Brünninghausen dann per Durchsage aufgehoben. Nach Einschätzung der Polizei stellte die Situation abschließend keine Gefahr dar. Es habe sich aller Voraussicht nach um einen Fake-Anruf gehandelt.
Nach bisherigem Erkenntnisstand gebe es keinerlei Anhaltspunkte für eine Gefährdung von Schülern, Lehrkräften oder Unbeteiligten heißt es vonseiten der Polizei Dortmund. „Natürlich hat uns das alle ein bisschen beruhigt, aber schlimm genug, dass es sowas gibt“, erklärt Marietta Koschmieder. „Wer sieht es als Scherz an, die Menschen in Schrecken zu versetzen?“
Eine Belastung für Lehrer und Schüler
Mit leichten Einschränkungen habe der Schulalltag ab dem Mittag dennoch fortgesetzt werden können. „Manche Schüler haben es gefasst genommen, andere haben Rücksprache mit ihren Eltern gehalten.“ Vor Ort seien dann Gespräche mit mehreren Eltern geführt worden. „Manche Kinder wollten vor Angst lieber nach Hause. Das wollten wir natürlich nicht verhindern“, sagt Marietta Koschmieder. Abgesehen davon, habe wieder der normale Betrieb stattgefunden.
Einen „Großeinsatz“, wie es in einer Pressemitteilung der Polizei beschrieben wird, relativiert die Schulleiterin. „Viel zu sehen, gab es nicht“, erklärt sie. „Ein Großeinsatz war es eher in dem Sinne, dass viel Arbeit im Hintergrund geleistet wird.“ Viele Einsatzwagen vor Ort habe es dagegen nicht gegeben.
Dass jemand aus dem Schulumfeld etwas mit den Drohanrufen zu tun haben könnte, glaubt die Schulleiterin nicht. Dennoch sei es ihr wichtig, dass in den kommenden Tagen aufklärerische Arbeit geleistet werde. „Potenzielle Nachahmer kann es immer geben und das wollen wir auf keinen Fall haben.“ Auch wenn sich die Gefahrensituation nun als Fake-Anruf entpuppt habe, sei die Belastung für Personal und Schüler enorm gewesen.
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