Der Drogenkonsumraum Café Kick soll seinen Standort in der Nähe der Einkaufstraße Westenhellweg aufgeben. Händler und Anwohner hatten sich massiv über die Auswirkungen der Drogenszene beschwert. Die Stadt Dortmund favorisiert nach Informationen unserer Redaktion einen Alternativ-Standort an der Küpferstraße in der südlichen Innenstadt. In der Nähe der schmalen Straße, die kurz hinter dem Stadtarchiv von der Märkischen Straße abgeht, befinden sich unter anderem das Käthe-Kollwitz-Gymnasium, das Stadtgymnasium und das Mallinckrodt-Gymnasium.
Die Leitungen der drei Schulen haben sich auf Nachfrage unserer Redaktion zu dem diskutierten Standort geäußert. „Die Wahl eines Standorts in unmittelbarer Nähe zu unseren Schulen ist höchst problematisch, ja aus unserer Sicht nicht vertret- und verantwortbar“, beginnt das Statement. Die Schulleitungen argumentieren mit dem „gebotenen Schutz“ der insgesamt mehr als 3000 Schülerinnen und Schüler und der „besonderen Sensibilität des schulischen Umfelds“.
Schulen fordern Schutz
Es sei „nicht hinnehmbar“, die Schülerinnen und Schüler in dieselbe Lage zu bringen wie die „Kunden und Anwohner“, die sich über die Probleme mit der Drogenszene an der Einkaufsstraße beschweren. Die Schulleitungen „halten es für zwingend erforderlich, seitens der Stadt den Schutz der Schülerinnen und Schüler zu priorisieren und zu garantieren“. Sie fordern einen anderen Standort, falls das Café Kick den Grafenhof verlassen soll.
Weiter loben die Schulleitungen „die Bereitschaft der Stadt Dortmund zur offenen Diskussion und Lösungsfindung“. Diese sei wichtig, um „eine verantwortungsvolle Entscheidung im Sinne der gesamten Stadtgemeinschaft“ zu treffen. Aus Sicht der Schulleitungen muss ein geeigneter Standort einerseits dem Sicherheitsgefühl und Wohlbefinden der Schüler und zugleich den Anforderungen eines Drogenkonsumraums gerecht werden.

In direkter Nachbarschaft zu dem Standort an der Küpferstraße befindet sich zudem das Dortmunder Weiterbildungsforum. Die Einrichtung berät unter anderem Zuwanderer, die aus Kriegsländern geflohen sind. Jutta Reiter, die Vorstandsvorsitzende, hat sich ebenfalls auf Nachfrage zu einer möglichen Ansiedlung des Drogenkonsumraums geäußert.
„Natürlich ist niemand begeistert, einen Drogenkonsumraum vor die Nase gesetzt zu bekommen, aber irgendwo müssen ja soziale und unterstützende Angebote für Menschen vorgehalten werden“, heißt in dem Statement, das die persönliche Sicht Reiters wiedergibt. „Ganz entscheidend“ sei daher die Frage, „wie die Zugänge organisiert werden, wie die Aufenthaltsqualität sichergestellt wird und ... wie wir die häufig traumatisierten Geflüchteten in der Ankennungs- und Weiterbildungsberatung schützen können“. Falls der Standort realisiert werde, müsse die Stadt „mit den Anliegern gemeinsam ein Konzept aufstellen, um allen Anforderungen gerecht zu werden“, fordert Reiter.
Die CDU-Fraktion hat bereits einen Gegenvorschlag zum Standort an der Küpferstraße gemacht.