Nein, ihren Namen werde sie auf keinen Fall nennen, sagt eine Anwohnerin. Sie wohnt unweit des Marsbruchplatzes mit Blick auf den Rosengarten an der Rodenbergstraße. Dieser sei ebenso wie der Platz an der Endhaltestelle der U47 zu einem mehr als unerfreulichen Ort geworden. Ein Platz, an dem offen mit Messern hantiert wird, an dem Drogen verkauft und konsumiert werden.

„Ich habe mich dort einmal bemerkbar gemacht, als ich gesehen habe, was da los ist, das mache ich nie wieder“, sagt die Anwohnerin. Denn wüste Beschimpfungen und Drohungen waren die Antwort der Unbekannten, die wieder einmal auf den Bänken am Rosengarten lärmten und tranken. Dabei ist es - zumindest tagsüber - ein wunderschöner Platz.
Nachts stockfinster
Gegenüber dem alten Wasserschloss Haus Rodenberg gelegen, lädt er zum Verweilen ein. Soziale Kontrolle gibt es hier nachts aber kaum noch. Es ist stockfinster. Außerdem liegt gleich um die Ecke der Marsbruchplatz. Der hat schon öfter wegen randalierenden Jugendlichen für Schlagzeilen gesorgt. Die Klientel ist mal hier, mal dort.
Das Problem ist in Aplerbeck seit langem bekannt. Und man versucht, etwas dagegenzusetzen. Die Politik und die Polizei arbeiten dabei Hand in Hand. Es gibt regelmäßige Kontrollen und es hat auch schon Verhaftungen gegeben. Laut Polizei ist alles halb so schlimm: „Weder die zuständige Polizeiinspektion noch das Jugendkommissariat hatten in den letzten Wochen besondere Einsätze zu vermelden. Das Kommissariat spricht lediglich von einzelnen Delikten“, sagt Polizeisprecherin Nina Kupferschmidt.

Grundsätzlich könne von einer normalen bis ruhigen Lage gesprochen werden. Auch die Polizeiinspektion 3 hat keine entsprechenden Meldungen aus der Bevölkerung oder daraus resultierende Einsätze zu verzeichnen. Die Anwohner sehen das anders. „Die Leute trauen sich schon gar nicht mehr, etwas zu sagen“, so die Anwohnerin. Sie hätten Angst vor pöbelnden und offen mit Messern hantierenden Jugendlichen.
Warnung vor Polizei
Schwierig sei die Situation auch in Bezug auf Polizeieinsätze. „Die haben überall ihre Leute. Wenn sich ein Polizeiauto nähert, geben sie Alarm. Ich kann die verschiedenen Pfeiftöne schon gut unterscheiden, dann sind alle weg.“ Die Anwohnerinnen und Anwohner stellen sich die Frage: Wie weit dürfen die Jugendlichen gehen?
Muss man Drogen und Pöbeleien vor der eigenen Haustür ertragen? Zumal es sich bei den meisten dieser Leute wohl nicht um Aplerbecker, sondern um Krawall-Touristen handeln dürfte. Ein Phänomen, das auch der Polizei seit langem bekannt ist.
Jetzt haben sich Anwohner und Geschäftsleute zusammengetan und einen Brief verfasst. Er richtet sich an Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal und Polizeipräsident Gregor Lange. Unterzeichnet ist der Brief von Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Geschäftsleuten aus dem Aplerbecker Zentrum.
Anwohner und Geschäftsleute hätten Angst, sich öffentlich zu äußern, heißt es in dem Brief. Was müsse erst alles passieren, bis man auf Aplerbeck aufmerksam werde? Ein Leben in Angst sei nicht hinnehmbar. Auch Kinder seien betroffen, die im Ortskern mit aggressiven Jugendbanden konfrontiert würden. Es müsse sich etwas ändern, und zwar schnell.
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