Es ist die Geschichte von drei mutigen Männern, die in den letzten Stunden des Krieges am Aplerbecker Rathaus und an der Großen Kirche weiße Fahnen hissten und so dafür sorgten, dass der Beschuss durch die amerikanischen Truppen eingestellt wurde. Das war am 12. April 1945 um 16.15 Uhr – die Männer hießen Friedrich Möllenhoff, Anton Kalt und Dietrich Hans.
Aplerbeck lag nicht in Schutt und Asche – es war Frieden. Am 12. April 2025 jährt sich dieses Ereignis zum 80. Mal. Und genau aus diesem Grund findet an diesem Samstag eine große Gedenk- und Friedensfeier auf dem Aplerbecker Marktplatz statt. Beginn ist um 15 Uhr.

Die Besucher erwartet ein mehr als zweistündiges Programm mit über 20 Programmpunkten. Auf der Nordseite des Marktplatzes wird eine große Bühne aufgebaut. Außerdem wird ein großer Teil des Platzes bestuhlt. Rund 300 Stühle stellt der Mitveranstalter AiG West-End an diesem Tag auf.
An der Großen Kirche, dem Amtshaus und zahlreichen anderen öffentlichen Gebäuden werden weiße Fahnen gehisst. Zur Erinnerung an den Tag, an dem der Krieg in Aplerbeck endete.
Kanonendonner um 16.15 Uhr
So ist das Programm an diesem Tag gewissermaßen zweigeteilt. Es wird nachdenkliche Momente geben, wie den Beitrag von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums an der Schweizer Allee, die von einem Besuch im KZ Auschwitz berichten, der Posaunenchor wird spielen, es wird ein Friedensgebet geben. Pünktlich um 16.15 Uhr wird es eindrucksvoll. Kanonendonner wird über den Marktplatz hallen, dann werden die Glocken läuten, eine Schweigeminute folgt.
Fesselndes Programm
„Wir werden in diesem Jahr ein großes Bühnenprogramm haben“, sagt Ulrich Krüger, Mitorganisator des großen Friedensfestes. Es werde ein kompaktes Bühnenprogramm, so Krüger. „Es dauert knapp zwei Stunden, aber ich bin mir sicher, dass niemand gehen wird. Das Programm wird fesselnd sein.“ Nachdenklich, aber auch hoffnungsvoll werde der Tag gestaltet. „Wir wollen auch daran erinnern, was vor 80 Jahren hier in Aplerbeck passiert ist, wo es am Morgen über 30 Tote gab“, sagt Krüger. Auch das gehöre zur Geschichte. Zudem wolle man noch einmal darauf hinweisen, dass die 80 Jahre Frieden auch ein Geschenk seien. Man müsse nur in die Ukraine schauen.
Toccata von Bach
Es gibt auch viel Live-Musik. Kantor Norbert Staschick spielt auf der Orgel die Toccata von Johann Sebastian Bach. Ein Stück, das ebenfalls eng mit dem Kriegsende in Aplerbeck verbunden ist. So soll ein amerikanischer Offizier nach der Kapitulation in die Große Kirche gekommen sein, in der gerade Orgel gespielt wurde. Er wünschte sich die Toccata von Bach und sein Wunsch wurde erfüllt.
Rock zum Abschluss
Auf den eher nachdenklichen Teil des Programms, der an die Schrecken des Krieges erinnert, folgt ein lebhafter. Der Gedenkfeier folgt das Friedensfest mit einer Tanzperformance und der Rockgruppe Different Inside. Die Dortmunder Jungs spielen noch einmal ihren Song „White Flagg“, der auch auf einem Aplerbecker Friedenssampler zu finden ist.
Außerdem wird die Band im Anschluss an das Friedensfest ihre neuen Songs vorstellen. Durch die Veranstaltung am Samstag (12.4.) führt der bekannte Blogger und Radiomoderator Klaus Lenser. Organisatoren sind die AiG Westend und das Stadtbezirksmarketing.