Dramatischer Fenstersturz in Dortmund „Ich hoffe so sehr, dass sie es übersteht“

Junge Frau (19) stürzt beim Fensterputzen aus dem vierten Stock
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Es war eine Meldung der Polizei Dortmund, die den Lesenden das Blut in den Adern gefrieren ließ. Eine 19-Jährige war am Donnerstag (1.6.) aus der vierten Etage eines Mehrfamilienhauses in die Tiefe gestürzt.

Nach ersten Erkenntnissen geschah das Unglück beim Fensterputzen. Auf Bildern von Donnerstag ist noch ein gefüllter Putzeimer zu sehen.

Die Verletzungen durch den Sturz aus rund 12 Metern Höhe waren nach Polizeiangaben lebensbedrohlich. Über den Gesundheitszustand der 19-Jährigen gab es am Freitag (2.6.) noch keine weiteren Informationen.

Belebte Straße

Die Sternstraße, in der das Unglück passierte, liegt zwischen Kuithanstraße und Rheinische Straße. Am Beginn der Straße liegt die Kneipe „Missing Link“. Am unteren Ende erstreckt sich das Gelände der St. Martin-Gemeinde mit Kirche, Gemeindehaus und Kindergarten.

Dahinter reihen sich vierstöckige Häuser aneinander. Hier leben viele Menschen relativ dicht beieinander. Etliche kommen auf dem Weg zu Stadtbahn- oder S-Bahn-Haltestellen hier vorbei. Ein Vorfall wie der von Donnerstag bleibt nicht unbemerkt.

Bangen mit der Familie

„Ich hoffe so sehr, dass sie es übersteht“, sagt eine Frau, die mit ihrem Hund aus einem der Nachbarhäuser kommt. Sie stehe noch unter dem Eindruck des Vortages, ihre Gedanken seien bei der Familie, die gerade um ihre älteste Tochter bangt, sagt sie.

Die Frau schildert die Situation nach dem Sturz am späten Nachmittag gegen 17.30 Uhr. Das Eintreffen der Rettungskräfte. Die schwer verletzte Frau, direkt vor einem Rosenbusch, der an dieser Stelle den Gehweg bisher geschmückt hat, jetzt aber mit diesem Anblick des Schreckens in Verbindung steht.

Sie berichtet auch von einer schockierten Augenzeugin, die sich auf der Straße befunden habe, als plötzlich ein Mensch von oben herab fiel.

Fassungslose Eltern

Sie berichtet auch von den vollkommen fassungslosen Eltern der Familie, die von der Arbeit mitten in die dramatische Situation gekommen seien.

Die Sternstraße war mehrere Stunden lang gesperrt. Die Polizei teilte relativ schnell mit, dass keine Hinweise auf ein Fremdverschulden vorliegen. In der Wohnung befanden sich neben der Verunglückten auch ihre beiden Schwestern (9 und 14).

Die Blutspuren auf dem Bürgersteig sind am Tag danach beseitigt. Doch die Tragik des Ereignisses lässt die Menschen nicht unberührt.

„Das ist das, wovor man immer als Kind gewarnt wurde, wenn man in die Nähe eines Fensters kam. Aber in Bruchteilen von Sekunden kann sich alles ändern“, sagt die Nachbarin und blickt nachdenklich kurz nach oben.

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