Die Berichte von Insidern über mutwillige Zerstörungen im ehemaligen Dortmunder Versorgungsamt an der Rheinischen Straße haben aufgeschreckt: In dem einstigen, inzwischen leerstehenden, Industrie-Prachtbau, in dem seit den 1920er Jahren die Stahlbarone der Hoesch-Hüttenwerke residierten, schlagen immer wieder Vandalen zu.
Sie verschaffen sich illegal Zugang in das Gebäude und holen alles heraus, was nicht niet- und nagelfest ist, um es zu Geld zu machen, sagen Szenekundige – und belegen die gewaltigen Schäden mit Fotos im Internet.
Graffiti auf Vertäfelungen
Darauf zu sehen sind Graffiti an den Wandvertäfelungen, in den Treppenhäusern und an der Fassade. Der Tisch im ehemaligen Stadtverordneten-Saal ist angebrannt, die zwei mächtigen Kronleuchter sind gestohlen. Fenster wurden zerstört, Wände aufgebrochen, Kabel- und Rohre sowie Türbeschläge entfernt. Seit mehreren Monaten stehe das Haus offen wie ein Scheunentor, heißt es. Zuletzt lagen alte, sensible Akten verstreut auf dem Boden.
Aufgrund dieser Berichte beauftragte Oberbürgermeister Thomas Westphal jetzt die Ordnungsverwaltung, den Eigentümer anzuweisen, diese Zerstörungen zu unterbinden. Der OB: „Wir werden den Eigentümer verpflichten, alles zu tun, um das Objekt zu sichern.“
Vandalen verursachen enorme Schäden im Ex-Versorgungsamt: Sie kommen wohl durch ein Tunnelsystem
Datenskandal im Ex-Versorgungsamt weitet sich aus: 9000 weitere Aktenblätter gefunden
Leerstehende Hoesch-Zentrale an der Rheinischen Straße: Wieder ist ein Investor abgesprungen