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Dortmunds größtes Hotel eröffnet bald - so sieht es drinnen aus
Video- und Foto-Rundgang
Dortmund hat ein neues Hotel - und es ist das größte in der ganzen Stadt. Am 19. April eröffnet das Intercity-Hotel im ehemaligen Dortberghaus in der City. Wir haben vorab einen Rundgang gemacht.
Verwaltungsgebäuden wird ein gewisser Muff nachgesagt. Wenn es den im früheren Planungs- und Bauordnungsamt je gab, ist davon nichts mehr übrig. Das alte Dortberghaus an der Katharinenstraße hat sich in ein schickes Tagungshotel verwandelt. Am 19. April werden die ersten Gäste erwartet.
Noch geben die Handwerker den Ton an. Hier und da wird gebohrt, ein paar noch verpackte Einrichtungsteile stehen bereit, einige Kabel hängen noch lose aus der Wand. Doch die Atmosphäre des Hauses ist bereits spürbar.
Und die ist warm und wohnlich. Gemütliche Sitzecken verteilen sich rund um Empfang und Bar-Bereich im Erdgeschoss. Selbst im Restaurant- und Frühstücksraum hat man den Eindruck, in einem privaten Wohnzimmer oder Esszimmer zu sitzen. Dafür sorgen warme Holztöne und jede Menge Deko.

Gemütliche Sitzecken prägen das Foyer des Hotels. © Schaper
„Bei der Inneneinrichtung arbeiten wir mit dem Architekten MatteoThun zusammen“, erklärt Hoteldirektorin Petra Bantle. Sie ist aus dem Intercity-Hotel in Kassel nach Dortmund gewechselt, hat aber auch schon Dortmund-Erfahrung. 1996 habe sie im „Steigenberger Maxx“ an der Berswordtstraße gearbeitet, sagt Bantle. Seitdem habe sich Dortmund aber deutlich verändert.
Zu den eher positiven Veränderungen in der City trägt auch das Intercity-Hotel selbst bei. 18 Jahre stand das Gebäude an der Katharinenstraße leer, nachdem das Domizil des Planungsamtes kurzerhand an einen Investor verkauft worden war. Dessen Pläne für ein Hotel zerschlugen sich allerdings.
Die Stadt kaufte das Gebäude zurück und fand 2016 mit dem Hamburger Immobilienentwickler B+L einen neuen Investor. Und der wiederum mit der Steigenberger-Gruppe und deren Marke Intercity-Hotel einen neuen Nutzer.
Beim gründlichen Umbau wurde versucht, ein paar Erinnerungen an die alte Architektur vom Ende der 1930er Jahre und aus der Wiederaufbauzeit der 50er zu erhalten - wie ein Treppenhaus an der Südseite. Der Dortmunder Architekt Ralf Schulte-Ladbeck, der als Planer am Umbau beteiligt war, zeigt dazu eindrucksvolle Vorher-Nachher-Bilder.

Vorher - nachher: Hoteldirektorin Petra Bantle und Architekt Ralf Schulte-Ladbeck sind sehr zufrieden mit der Verwandlung des früheren Verwaltungsgebäudes. © Schaper
Die Flure und Räume des Hotels erinnern allerdings gar nicht mehr an das alte Dortberghaus, das erst Sitz des Gelsenkirchener Bergwerksvereins und später städtisches Verwaltungsgebäude war. Dezent wurde das Gebäude auch um zwei Sockelgeschosse aufgestockt, ist mit 231 Zimmern nun das größte Hotel der Stadt.
Außerdem ist im Innenhof ein Anbau mit Tagungsräumen entstanden. Tagungs- und Geschäftsreisende werden wohl - wie üblich in Dortmund - die Hauptklientel der Gäste ausmachen. Die Lage dazu ist ideal. Denn das Hotel liegt direkt gegenüber vom Hauptbahnhof.
Auch die Zimmer prägen warme Farbtöne. Über den Betten prangt ein Plan der Innenstadt mit den Sehenswürdigkeiten der Stadt - ein praktischer Service für Dortmund-Besucher.

In den Zimmern empfängt ein großer Dortmund-Stadtplan die Gäste. © Schaper
Denn Petra Bantle setzt natürlich nicht nur auf Geschäftsreisende, sondern auch auf Städtetouristen und Familien. Nach den Corona-Lockerungen spüre man, dass die Nachfrage wieder steige, stellt sie fest.
Gleichwohl ist sie davon überzeugt, dass die gesamte Hotelbranche noch einige Zeit brauchen wird, bis sich das Geschäft von Corona wieder erholt hat.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
