Dortmunds Clubs brauchen die 2G-Regel - und keine Schnelltest-Gäste!

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Dortmunds Clubs brauchen die 2G-Regel - und keine Schnelltest-Gäste!

rnNeue Corona-Regeln

Die neuen Corona-Regeln erlauben Clubs, auch Ungeimpfte mitfeiern zu lassen, die nur einen Schnelltest gemacht haben. „Bloß nicht!“, findet unser Autor. Er hofft auf eine ganz andere Entscheidung.

Dortmund

, 05.10.2021, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Musik ist laut, auf der Tanzfläche drängen sich mitgrölende Menschen, die nicht erst ihr erstes Bier in der Hand halten - wenn die Party-Nacht in einem Club so läuft, ist sie meistens sehr gut. Leider nicht nur für die Gäste, sondern auch für ein so ansteckendes Virus wie die Delta-Variante von Sars-Cov-2.

Deshalb ist die unlängst in Kraft getretene neue NRW-Regelung gefährlich. Denn sie ermöglicht nun Menschen, die weder durch Impfung noch durch eine überstandene Erkrankung gegen Corona geschützt sind, den Zugang zu einem Umfeld, das dem Virus wie ein Buffet in einem All-Inclusive-Ressort vorkommen muss.

PCR-Tests schrecken ab, Schnelltests laden ein

Zwar durften das auch schon vorher Ungeimpfte und Nicht-Genesene in Clubs - doch war das eher eine theoretische Möglichkeit. Denn dafür brauchten sie bisher einen negativen PCR-Test. Die sind nicht nur wesentlich genauer als die Antigen-Schnelltests, sondern auch bedeutend teurer.

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Bis zu 120 Euro für einen solchen Test auszugeben - das werden die Allerwenigsten gemacht haben. Deshalb blieben bisher die Geimpften und die Genesenen größtenteils unter sich. Nun steht zwischen Ungeimpften und einer möglichen Corona-Infektion in einem Club nur noch ein negativer Schnelltest, der aktuell sogar noch kostenlos ist.

Corona-Ausbruch bei 2G-Party - wie wäre es erst mit Ungeimpften?

Vor rund einem Monat machte eine Party in einem Club in Münster Schlagzeilen: Dort kam es zu einem Corona-Ausbruch, mehr als jeder Fünfte der 380 Gäste infizierte sich. Das einzig Gute: Es war eine 2G-Party gewesen, alle Gäste waren also genesen oder geimpft. Es gab keine schweren Verläufe.

Käme es in einem Club, in dem auch viele Ungeimpfte feiern, zu einem solchen Ausbruch, wären die Infiziertenzahlen viel höher - und so mancher Party-Gast könnte sich bald in einem Krankenhausbett wiederfinden, denn es ist mitnichten so, dass schwere Verläufe nur Ältere treffen. Stichwort: bisher unbekannte Vorerkrankung...

2G kann sich auch wirtschaftlich lohnen

Viele von Dortmunds Club-Betreibern zögern noch, ob sie tatsächlich Schnelltests akzeptieren wollen. Ich hoffe, sie entscheiden sich dagegen. Wer eine Pandemie-Petrischale wie einen Club betritt, sollte mindestens einen genaueren PCR-Test vorweisen müssen.

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Noch besser wäre es jedoch, wenn im Nachtleben generell 2G gelten würde. Dass sich das nicht nur infektiologisch, sondern auch wirtschaftlich lohnen kann, zeigt der Alte Weinkeller. Der setzt schon seit seiner Wiedereröffnung Anfang September konsequent auf 2G. Die Partys sind meist ausverkauft.

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