
© Stephan Schütze
Dortmunderin über Halloween im Westfalenpark: „Ein totales Desaster“
Westfalenpark
Heftige Kritik erntete das Halloween-Spektakel im Westfalenpark von vielen Besucherinnen und Besuchern. Eine Dortmunderin berichtet, wie chaotisch und enttäuschend ihr Abend abgelaufen ist.
Das große Halloween-Spektakel im Westfalenpark blieb hinter den Erwartungen zurück. Am Tag danach hagelte es in den Social-Media-Kommentarspalten Kritik. Von „es war eine absolute Zeitverschwendung“ über „ein Alptraum für die Kiddies“ oder „Schrott-Halloween“.
Insbesondere auf Facebook wird das Event am Sonntagabend (31.10.) zum Teil massiv kritisiert Was ist passiert? In den Kommentarspalten zu den Artikeln unserer Redaktion ist die Rede davon, dass die Organisation des „Gruselspaß“ im Westfalenpark nicht optimal verlaufen sei.
Dortmunderin berichtet: Zwei Kassen für bis zu 2000 Menschen
Die Dortmunderin Pia Otten (31) berichtet im Gespräch mit dieser Redaktion, dass gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren vier Töchtern (11, 10, 8 und 3 Jahre) bereits um 17.10 Uhr mit dem ÖPNV zur U-Bahnhaltestelle Markgrafenstraße gefahren sei. Eigentlich relativ pünktlich, da der Einlass in den Westfalenpark um 17 Uhr begonnen hatte.
„Da gab es schon eine Schlange über die Brücke bis zur Hainallee“, erzählt uns Otten am Tag danach. Wobei es für die Mutter schwierig gewesen sei, vor lauter Aufkommen eine wirkliche Schlange auszumachen. Es seien auch keine Abstände eingehalten worden.
Am Eingang zum Westfalenpark dann der nächste Schock für die Familie Otten: „Es waren nur zwei Kassen geöffnet, davor standen 1.000 bis 2.000 Menschen.“ Auch dort habe es keine Ordnung gegeben, sondern nur Gedrängel.

Die vier Töchter der Dortmunderin Pia Otten waren vom Gruselspaß im Westfalenpark eher wenig angetan. © Pia Otten
„Eineinhalb Stunden hat es gedauert, bis wir rein konnten“, so Pia Otten. In der Zwischenzeit habe sie beobachtet, wie viele Familien mit weinenden und enttäuschten Kindern aufgaben und wieder umdrehten.
Am Eingang sei das Personal vom Westfalenpark laut Otten „total überfordert“ gewesen. Nur ein Sicherheitsmann habe die 3G-Kontrollen durchgeführt – aufgrund der Menschenmassen halbherzig, wie die Dortmunder Mutter berichtet. An der Kasse auch nur Überforderung: Pia Otten musste bloß für vier Personen bezahlen, obwohl sie der Kassiererin sagte, dass sie zu sechst seien.
Kritik gibt es auch an „lieblosen Dekorationen“
Eigentlich sollte der Besuch des „Gruselspaß“ das Highlight der Familie werden, die Halloween jedes Jahr ausschweifend zelebriere. Die wenigen Attraktionen, die es im Westfalenpark am Sonntagabend gab, seien „ein totales Desaster“ gewesen. Dann noch die Menschenmassen und langen Wartezeiten.
Lieblose Dekoration aus Alufolie und Papiertüten, die eher an ein „Upcycling-Projekt von irgendwelchen Studenten“ erinnerten, als an eine Halloween-Veranstaltung, hätten der Sache den Rest gegeben.
Am Tag danach denkt sich Otten, dass die Familie hätte besser zu Hause bleiben können. „Meine Kinder fanden es langweilig“, erzählt Otten. Selbst ihre beiden jüngsten Töchter, die eigentlich recht schreckhaft seien, hätten es „lahm“ gefunden.
Einige Besucher werben um Verständnis für die Organisatoren
Allerdings melden sich auch Besucherinnen und Besucher, die das Konzept verteidigen. Die Dortmunderin Susanne Greiser etwa berichtet von einer problemfreien Anreise. „Ist doch klar, dass es voll ist - jeder will seit Corona irgendwas erleben“, schreibt sie. Statt dagegen zu schießen, solle man solle froh sein, dass Stadt und Park eine solche Veranstaltung anbieten.
Andere berichten, dass die Wartezeiten bei Halloween-Partys in Discos und Bars wegen des Mangels bei Gastro- und Security-Personal ebenfalls länger als sonst gewesen seien.
Die Westfalenpark-Leitung verwies auf Anfragen dieser Redaktion am Sonntag und Montag auf die Pressestelle der Stadt Dortmund. Eine Anfrage dort blieb am Feiertag unbeantwortet.
1990 im Emsland geboren und dort aufgewachsen. Zum Studium nach Dortmund gezogen. Seit 2019 bei den Ruhr Nachrichten. Findet gerade in Zeiten von Fake News intensiv recherchierten Journalismus wichtig. Schreibt am liebsten über Soziales, Politik, Musik, Menschen und ihre Geschichten.

Seit 2010 Redakteur in Dortmund, davor im Sport- und Nachrichtengeschäft im gesamten Ruhrgebiet aktiv, Studienabschluss an der Ruhr-Universität Bochum. Ohne Ressortgrenzen immer auf der Suche nach den großen und kleinen Dingen, die Dortmund zu der Stadt machen, die sie ist.
