
© Stephan Schütze (Archiv)
Darum erstrahlen einige Dortmunder Wahrzeichen bald in Orange
Aktion
In den Abendstunden des Mittwochs (25.11.) werden zahlreiche Dortmunder Gebäude in Orange erstrahlen. Dahinter steckt eine ernste Aktion, die bereits 2019 große Erfolge erzielen konnte.
Seit einigen Tagen sind im Stadtgebiet Dortmund verschiedene orangefarbene Hinweise auf die anstehende Kampagne zu finden. In Linienbussen, auf Plakaten in U-Bahn-Stationen, auch auf einem riesengroßen Banner über der B1 stehen die Wörter: „Orange Your City – Zonta Says NO“.
Unter diesem Motto möchte die Organisation „Zonta International“, unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters Thomas Westphal, auf die Beendigung der Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen. Deswegen sollen am 25.11. (Mittwoch) zahlreiche Dortmunder Gebäude in orangefarbenem Licht erstrahlen.
2019 leuchteten in Dortmund weltweit die meisten Gebäude
Mit 136 Vereinen sind die Zonta-Clubs bundesweit aktiv - in Dortmund gleich zweimal. Gemeinsam engagieren sie sich mit dem globalen Netzwerk für die Anstrengung der Vereinten Nationen zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen und Mädchen.
Im vergangenen Jahr nahm Dortmund zum ersten Mal an der Kampagne teil. Damals leuchteten am 25. November in Dortmund ganze 80 Gebäude orange - und damit gleich die meisten auf der ganzen Welt.
Florianturm, Rathaus und Hochofen Phoenix West strahlen mit
In diesem Jahr haben wiederum mehr als 50 Dortmunder Unternehmen, Behörden und Organisation ihre Unterstützung zugesagt und werden an dem Tag Gebäude in Orange erstrahlen lassen.

Mehrere Gebäude und Institutionen beteiligten sich bereits 2019 an der Aktion. © Stephan Schütze
Landmarken wie der Hochofen Phoenix West, der Florianturm und auch das Rathaus werden nach Anbruch der Dunkelheit ab 17 Uhr orange leuchten. Zudem haben die Agentur für Arbeit, DEW21, die FH Dortmund, das Job Center, das Polizeipräsidium und die Sparkasse ihre Unterstützung zugesagt. Der U-Turm wird sich diesmal, anders als 2019, aufgrund von Renovierungsarbeiten nicht beteiligen.
Eine der größten LED-Leinwände der Welt ganz in Orange
Mit Dabei ist aber dafür das Unternehmen Wilo. Dort soll eine 28x7 Meter große LED-Leinwand, eine der größten weltweit, in kräftigem Orange erstrahlen. Außerdem soll auch der Wilopark und das neue Verwaltungsgebäude orange beleuchtet werden.
Chief Technologie Officer, Georg Weber freut sich, dass Wilo damit "ein weithin sichtbares Symbol mit Strahlkraft, und damit ein entschiedenes Zeichen gegen jegliche Form von Gewalt" setzten kann.
„Wir wissen, dass der Beratungsbedarf gestiegen ist“
Die Wirkung der Kampagne im Jahr 2019 war in Dortmund enorm, sagt die Pressesprecherin des Zonta Clubs Dortmund, Claudia Vorländer. „Die Öffentlichkeit, die wir im vergangenen Jahr in Dortmund geschaffen haben, war eine, die wirklich hilft.“
Nach der Kampagne seien die Anfragen bei der Frauenberatungsstelle vermehrt eingegangen - ein Erfolg für die Schaffenden. Aber trotzdem sind die nackten Zahlen weiterhin Erschreckend.
So soll ein Drittel aller Frauen in Deutschland irgendwann ihrem Leben Gewalt ausgesetzt sein und das BKA berichtete 2019 von gut 333.000 gewalttätigen Übergriffen auf Frauen.
Durch Corona-Pandemie ist Wohnraum im Frauenhaus gefragter
Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie war die Angst vor einer zunehmenden häuslichen Gewalt groß. Im Mai, nach dem ersten Lockdown, seien die Zuläufe im Frauenhaus gestiegen.
Mit den Spenden der Aktion „Orange Your City“ wolle man den Verein „Frauen helfen Frauen“ und damit die Arbeit des Frauenhauses und der Frauenberatungsstelle in Dortmund unterstützen.
Die Spenden seien trotz der Pandemie überraschend hoch ausgefallen. Geplant sei damit, den Wohnraum im Frauenhaus auszubauen und das Beratungsangebot zu erweitern.
Hilfe für Betroffene
- Die Dortmunder Frauenberatungsstelle bietet kostenlose Beratungsgespräche an, die auf Wunsch auch anonym bleiben können. Zu erreichen unter der E-Mail-Adresse: frauen@frauenberartungsstelle-dortmund.de oder Tel. 0231 521008.
- Weitere Hilfe über: www.hilfetelefon.de und das stets erreichbare bundesweite Hilfe-Telefon: 08000 116 016.
1999 in Dortmund geboren und aufgewachsen. Seit 2017 Medienwissenschafts- und Sowi-Studentin an der RUB. Nach zwei Jahren im Fernsehjournalismus, 2020 auch bei den Ruhr Nachrichten. Im Regionaljournalismus möchte ich über Geschehnisse und Menschen aus unmittelbarer Nähe berichten, so wie über das was sie und uns bewegt.
