
© Stephan Schütze
Dortmunder Volksbank strebt weitere Fusion mit einer „Perle“ aus der Nachbarschaft an
Sondierungsgespräche
Die Dortmunder Volksbank will weiter wachsen. Der nächste Fusionspartner aus der Nachbarschaft hat bereits angeklopft. Es handelt sich um ein kapitalstarkes Haus.
Nach der Fusion mit der Volksbank Waltrop arrondiert die Dortmunder Volksbank ihr Geschäftsgebiet weiter in Richtung Norden - und stößt dort auf offene Türen. Die wurden in der vergangenen Woche noch weiter geöffnet bei gegenseitigen Besuchen von Vorständen und Aufsichtsräten. Nächster Schritt sind Sondierungsgespräche, berichtet der Dortmunder Volksbankchef Martin Eul.
Konkret: Die Dortmunder Volksbank strebt eine Fusion mit der Volksbank Kamen-Werne an. Schon nächste Woche, so Eul, wolle man sich gegenseitig in die Bücher gucken. „Die Volksbank Kamen-Werne ist ein sehr stabiles und kapitalstarkes Haus mit einer Bilanzsumme von 400 Millionen Euro, eine Perle“, berichtet der Dortmunder Volksbankchef, dessen Haus eine Bilanzsumme von 8,1 Milliarden vorweisen kann.
„Einziger und logischer Partner“
Mit einer Fusion würde die Dortmunder Volksbank in Kamen und Bergkamen nahtlos an ihr nördliches Geschäftsgebiet anschließen, so Eul, zumal es bereits eine Filiale in Kamen-Heeren gebe. Auch mit Blick auf den absehbaren Ruhestand der beiden Volksbank-Vorstände in Kamen-Werne sei es für das Haus dort sinnvoll, an ein größeres Haus anzudocken. Dortmund ist die größte Volksbank in NRW.
Auch die beiden Volksbank-Vorstände in Kamen, Jürgen Eilert und Ralf Schotte, sehen in der Dortmunder Volksbank den „einzigen und logischen Partner“, da sie von allen Seiten an ihr Geschäftsgebiet grenze und sich „seit Jahren außerordentlich positiv“ entwickle.
Läuft alles nach Plan, sollen die Vertreterversammlungen auf Basis der Bilanz 2020 über die Verschmelzung der beiden Genossenschaftsbanken beschließen. Dazu ist eine 75-prozentige Mehrheit nötig. Der Zusammenschluss würde dann im Laufe des Geschäftsjahres 2021 erfolgen.
Kundenbetreuung bleibt vor Ort
Laut der Volksbank-Vorstände in Kamen werde die Kundenberatung und -betreuung auch nach einer Verschmelzung regional vor Ort bleiben. Mehr als 95 Prozent des Kundenkreditgeschäftes sollen auch künftig vor Ort entschieden und bearbeitet werden.
Martin Eul erwartet, dass die Vorstände aus Kamen nach ihrem sehr erfolgreichen Geschäftsjahr 2019 mit breiter Brust in die Verhandlungen gehen und ihr Haus in der Dortmunder Volksbank wiederfinden wollen. Eul geht davon aus, dass es wie bei der Fusion mit Waltrop eine dreijährige Beschäftigungsgarantie für die Mitarbeiter in Kamen geben wird und der Name der Volksbank Kamen-Werne nach dem Beispiel zurückliegender Fusionen bestehen bleibt.
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
