Ab damit: Conti-Vorstandschef Christoph Helmich (r.) und Vize Gerhard Schmitz versenken symbolisch die Zeitkapsel. © Schaper
Unternehmenssitz an der B1
Dortmunder Versicherer zieht zur Stadtkrone Ost - in einen spetakulären Neubau
Grundsteinlegung auf einer Riesen-Baustelle am Rande der B1: Die Continentale baut auf der Stadtkrone Ost ihren neuen Unternehmenssitz. Den Namen für den Neubau haben die Mitarbeiter ausgesucht.
Fünf Kräne, der höchste 86 Meter hoch und mit einem gläsernen Außenaufzug versehen, recken sich in den stahlblauen Himmel. Am Dienstag (3.5.) standen sie zumindest ab mittags still. Der Grund: Rund 130 geladene Gäste pilgerten am Rande der Baustelle auf der Stadtkrone Ost ins Festzelt, um die symbolische Grundsteinlegung für den künftigen Unternehmenssitz der Continentale-Versicherung mitzuerleben.
Die dafür übliche „Zeitkapsel“ war ordentlich gefüllt: Baupläne, eine aktuelle Tageszeitung, eine Ausgabe der Conti-Mitarbeiterzeitung, eine Versichertenkarte – und ein geflügeltes Nashorn, das Gastredner OB Thomas Westphal bereits als „neues Wappentier der Stadt Dortmund“ anpries.
Ein Ensemble aus drei unterschiedlich hohen Gebäuden hat das Büro Kadawittfeldarchitektur geplant. © Conti
Für die Continentale als „Ur-Dortmunder Unternehmen, bei dem es noch nie betriebsbedingte Kündigungen gab, ist der Neubau ein historischer Schritt“, sagte Vorstandschef Dr. Christoph Helmich in einer zumeist launigen Rede.
„Das war nicht immer sofort eine gemähte Wiese“
Eigentlich hatte der Versicherer zunächst anders geplant: Statt eines Neubaus und eines Umzugs zur Stadtkrone Ost wälzten die Conti-Verantwortlichen zunächst Pläne, den bisherigen Standort an der Ruhrallee auszubauen. Bis am Ende deutlich wurde: Der Platz reicht hinten und vorne nicht. Und: „Eine Tiefgarage mit neun Geschossen in den felsigen Grund zu bauen, wäre nicht wirtschaftlich gewesen“, erinnerte Helmich.
Dann kam die Stadtkrone Ost als neuer Standort ins Spiel. Wohl auch unter Mitwirkung von Westphal als damaligem Wirtschaftsförderer der Stadt Dortmund. „Allerdings war das nicht immer sofort eine gemähte Wiese“, wie Conti-Chef Helmich vor den Besuchern im Festzelt ausführte.
Eine Passage, auch "Boulevard" genannt, soll das Gebäudeensemble miteinander verbinden. © Continentale
Jetzt aber, einige Jahre und einen Architektenwettbewerb später, sieht Helmich auf den Entwürfen des Aachener Büros „kadawittfeldarchitektur“ ein Ensemble aus drei Gebäuden, in dem persönliche Begegnungen und Austausch im Mittelpunkt stünden. OB Westphal assistierte: „Ich bin froh, dass die Continentale in Dortmund bleibt – auch wenn wir über bestimmte Rahmenbedingungen ringen mussten.“
Versicherer bündelt alle 1700 Mitarbeiter auf der Stadtkrone Ost
Im September 2021 war der Baustart für das Mammutprojekt, im Herbst 2024 soll der neue Firmensitz bezogen werden. Zum Hingucker dürfte der 16 Stockwerke und 67 Meter hohe „Conti-Turm“ werden, dem ein fünf- und ein sechsgeschossiges Bürogebäude zur Seite stehen. Alle drei Gebäude werden durch eine Passage verbunden, Conti-Chef Helmich sprach sogar von einem „Boulevard“.
Lockere Gespräche im Festzelt: Rund 130 Besucher waren zur Grundsteinlegung eingeladen. © Schaper
Rund 1700 Mitarbeiter sollen künftig an dem Standort gebunden werden. Es wird ein Parkhaus mit 1250 Stellplätzen geben – inklusive 160 E-Ladestationen. Hinzukommen soll „eine Fahrradgarage“, wie Architekt Gerhard Wittfeld in seiner Rede ergänzte. Insgesamt entsteht ein Gebäudekomplex mit einer Fläche von mehr als 50.000 Quadratmetern, davon 34.200 Quadratmeter Nutzfläche.
Mitarbeiter schlagen den Namen „Continentale-Campus“ vor
Die Dächer werden begrünt und mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet. Für Wärme im Winter sorgt eine Geothermie-Anlage, die Erdwärme nutzt. Kurzum: Nachhaltigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche – auch bei den Baustoffen.
Über einen roten Teppich spazierten die Gäste an fünf Baukränen vorbei ins Festzelt. © Schaper
Gegen Ende der Feier, kurz vor der symbolischen Grundsteinlegung, lüftete Conti-Chef Helmich eines von zwei Geheimnissen: Mitarbeiter und Vertriebspartner waren aufgerufen, dem künftigen Unternehmenssitz einen Namen zu geben. Herausgekommen war der „Continentale-Campus“ – das Publikum im Festzelt reagierte mit höflichem Beifall.
Ein anderes Geheimnis aber wollte Vorstandschef Helmich nicht preisgeben: Nach der Investitionssumme befragt, sagte der Conti-Manager mit verschmitztem Lächeln: „Über Zahlen reden wir nicht so gern.“
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