Offenbar ist ein Unternehmer aus Dortmund an der Übernahme mehrerer Galeria-Karstadt-Kaufhof-Standorte interessiert. Das geht aus übereinstimmenden Medienberichten hervor.
Demnach befinde sich der Modeunternehmer Friedrich-Wilhelm Göbel nach eigenen Angaben bereits in Gesprächen mit Galeria selbst und den Immobilien-Eigentümern. Das geht unter anderem aus Berichten der WAZ (Paywall) und der Textilwirtschaft (Paywall) hervor.
Friedrich Göbel, bis zum Jahr 2021 bei der Modekette Sinn, gründete demnach Anfang 2022 die TEH Textilhandel GmbH in Dortmund. Diese betreibt Modegeschäfte unter dem Namen „Aachener“. Der Geschäfts-Hauptsitz befindet sich am Heliosweg in Dortmund-Aplerbeck.
„Aachener“-Modehäuser gibt es bislang etwa in Bad Homburg, Bad Kreuznach, Brühl, Flensburg, Göppingen und Koblenz. Dabei sind die Filialen in Brühl, Göppingen und Flensburg bereits ehemalige Galeria-Standorte.
Gespräche laufen wohl bereits seit Tagen
Man befinde sich laut Berichten bereits seit Montag (9.1.) in Gesprächen, „um gegebenenfalls eine größere Anzahl von Galeria-Standorten zu übernehmen“, wie aus einer Pressemitteilung zitiert wird. Dabei werde jedoch keine genauere Zahl genannt - aktuell gibt es 131 Galeria-Häuser. Unter anderem um die Anzahl soll es in Gesprächen in der kommenden Woche gehen, heißt es.
Unklar ist dabei auch, ob Interesse an dem Dortmunder Karstadt-Standort am Westenhellweg besteht.
Mitarbeiter sollen Job-Angebote erhalten
Unter der Voraussetzung, es kommt zur Übernahme, will das Unternehmen von Friedrich Göbel den aktuellen Mitarbeitern der jeweiligen Galeria-Häuser zudem eine Job-Garantie geben. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der betroffenen Filialen werde demnach das Angebot gemacht, ihren Arbeitsplatz zu erhalten.
Gesichert ist es allerdings nicht, dass es überhaupt zum Geschäftsabschluss kommt, wie Göbel laut Medienberichten selbst betont. Es hänge „insbesondere vom weiteren Verlauf des Schutzschirmverfahrens von Galeria ab, dessen Ergebnisse zu respektieren sind“, wie aus einer Erklärung zitiert wird.
Das Konzept für mögliche neue Filialen soll demnach ein „Aachener Department Store-Konzept“ sein, dass noch ein breiteres Sortiment als Mode umfassen soll.
Welche Häuser werden geschlossen?
Galeria befindet sich aktuell in einem Schutzschirmverfahren. In der kommenden Woche (16.1. bis 22.1.) soll nach aktuellem Stand eine Liste mit Häusern präsentiert werden, die nach Vorstellung des Managements geschlossen werden - was aus der Dortmunder Filiale wird, ist aktuell weiter unklar.
Der ersten Schließungswelle 2020 fiel bereits der Dortmunder Kaufhof-Standort zum Opfer. Erst jüngst hatte sich ein runder Tisch mit hochkarätiger Besetzung gebildet, der sich für den Erhalt des Dortmunder Karstadt-Hauses einsetzt.
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