Die Flächen sollen laut Göbel „im Großen und Ganzen“ weiterbetrieben werden. Bei Aachener werden heute neben Mode auch Handtaschen oder Schmuck angeboten werden, in den neuen Filialen sollen zudem weiter Spielwaren, Schreibwaren, Heimtextilien oder Haushaltswaren verkauft werden. Einzelne Inhalte von Galeria wolle man aber nicht mehr führen, etwa Elektrogroßgeräte oder Süßwaren. Gastronomie und Lebensmittel wolle man weiterführen, „aber nicht selber, sondern mit Partnern“, sagte er. Was man heute nicht mehr so machen würde, „das machen wir auch einfach nicht mehr“, sagte Göbel.
Mehrere zur Schließung vorgesehene Standorte von Galeria Karstadt Kaufhof sollen nach den Plänen des Mode-Managers Friedrich-Wilhelm Göbel zu Filialen der Modehandelskette Aachener werden. Es gebe momentan keine vertragliche Regelung mit Galeria, aber beidseitig unterschriebene Verträge mit Vermietern, sagte Göbel am Mittwoch der dpa.
Diese greifen demnach, sobald eine Kündigung von Galeria eingeht - was bislang aber noch nicht passiert sei. Göbel versprach, man werde „allen Mitarbeitern der betroffenen Filialen ein Angebot machen, für uns zu arbeiten. Ohne Ausnahme.“ Zuvor hatte das Branchenmagazin „Textilwirtschaft“ darüber berichtet.
Ein Galeria-Sprecher teilte mit: „Eine Einigung mit Interessenten zur Übernahme von Filialen konnte nicht geschlossen werden. Mögliche Anschluss-Mietverträge sind Sache zwischen den Vermietern und möglichen Nachmietern. Hierzu kann sich Galeria nicht äußern.“ Galeria Karstadt Kaufhof will nach Angaben des Gesamtbetriebsrats vom Montag bundesweit 52 der noch verbliebenen 129 Warenhäuser schließen.
Donnerstag, 16.3., 19 Uhr im RN-Livetalk: Ist Karstadt noch zu retten?
Zur Anzahl der Häuser, die zu Aachener-Filialen werden sollen, sagte Göbel: „Ich glaube, es werden zehn. Es könnten auch 25 werden.“ Seiner Aussage nach geht es um Filialen in ganz Deutschland. Besonderes Interesse zeigt Göbel am Haus in Dortmund, wie er im Gespräch mit unserer Redaktion erklärte (RN+). Ihn habe überrascht, dass das Haus auf der Streichliste gelandet sei. Für den Standort sieht er gute Chancen. Sein Konzept ist bereits fertig - es umfasst einen Mix aus Handel und Gastronomie.
Auch am Standort im Lembecker Platz in Essen soll Göbel laut einem Bericht der Regionalzeitung WAZ (Bezahlinhalt) interessiert sein.
Aachener betreibt bislang sieben Filialen in Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein. Göbel war vorher Chef der Modekette Sinn. (dpa/beus)
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