In der Corona-Zeit ist lauf Autovermietern und Recyclinghöfen ein reges Interesse an Entrümpelungs-Aktionen bei den Menschen entstanden. © dpa
Transporter-Engpass
Entrümpelungs-Wahn: Auto-Vermieter und Recyclinghöfe total überlaufen
In der Krise kommt es zu Engpässen beim Mieten von Transportern. Woran das liegt, und was die EDG dazu sagt: Wir haben fiktiv das Haus entrümpelt und suchen deshalb Miet-Fahrzeuge.
von Daniel Reiners
Dortmund
, 17.06.2020 / Lesedauer: 3 minCorona-Zeit - das ist die Zeit, in der man große Teile der Woche mit sich selbst verbringt. Oder, denn das lenkt ab, mit Aufgaben, die vorher im Alltag gerne liegen geblieben sind. Entrümpeln zum Beispiel scheint bei den Dortmundern aktuell hoch im Kurs zu stehen.
Wir haben einen Selbstversuch gewagt mit Stichproben bei vier von Dortmunds Autovermietern, und so viel sei vorab verraten: Die gesamte Redaktion hätte am Wochenende auf jeden Fall entrümpeln können - und zwar mit mehr als nur einem Wagen.
Anrufe bei Europcar, Aurentcars, Buchbinder, Umzug & Möbeltaxi Star
Europcar konnte uns noch während des Anrufes am Montag (15.6.) einen Sprinter für den kommenden Freitag anbieten. Diesen hätten wir theoretisch dann bis Sonntagnachmittag einsetzen können. Das wäre laut der Mitarbeiterin am Telefon aber ein Glücksfang.
Sie sagt: „Ich erlebe hier eine riesige Nachfrage seit Anfang der Krise. Die Leute wollen scheinbar räumen was das Zeug hält!" So fänden die Menschen jetzt scheinbar die Zeit zum ausmisten. „Und dann schießt ihnen wohl vor allem eins in den Kopf: Wo bekomme ich schnell einen Sprinter her?"
Aurentcars konnte uns während des Anrufes am Montag ebenfalls einen Sprinter für die theoretische Entrümpelung am kommenden Freitag anbieten. Genau so Buchbinder und Umzug und Möbeltaxi Star. Der zuständige Mitarbeiter von letzterem zeigte sich angesichts der Frage, wie es bei ihnen um den Andrang stehe, allerdings gänzlich unbeeindruckt. „Bei uns ist alles wie immer, keine Besonderheiten zu verzeichnen."
Unsere fiktive Entrümpelungs-Aktion am Wochenende wäre also schon mal mobil gewesen. Aber dann wohin mit dem ganzen Sperrmüll?
EDG: „Die Kunden scheinen das auszunutzen“
Wir haben die EDG gefragt, wie es dort aktuell um den Andrang stehe: „In den ersten Wochen des Lockdowns haben wir an vielen Standorten erhebliche Verkehrsbehinderungen festgestellt", sagt Matthias Kienitz von der EDG. Aber auch in den Wochen danach sei das Sperrmüllaufkommen viel höher gewesen als noch im Vorjahr.
Der Bitte, alten Sperrmüll doch erst zu Beginn der Pandemie-Lockerungen abzuliefern, seien die Kunden nicht nachgekommen, so Kienitz. „Wir wollen in dieser unsicheren Zeit ein Maß an Verlässlichkeit bieten, deshalb bleiben wir geöffnet. Die Kunden scheinen das aber auszunutzen und unserer Bitte um regulierte Anlieferungen kaum nachzukommen."
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