
Markus Katthagen, hier im März 2021 mit einer Packung frisch eingetroffener Corona-Schnelltests. © Volmerich
Dortmunder Schulleiter zur Corona-Lage: „Ich finde Tests besser als Masken“
Herbstferien-Ende
Folgt auf das Ende der Herbstferien eine Corona-Welle in Dortmunds Schulen? Ein Schulleiter sagt, warum er sich „Sorgen um die Jugend“ macht. Und was er sich vom Land NRW wünscht.
Wie wirkt sich das Ende der Herbstferien auf den Schulalltag in Dortmund aus? Um das zu wissen, hatten viele Schulleiter an Kinder, Jugendliche und Eltern appelliert: Bitte Corona-Schnelltests machen!
„Es sind mehr Fälle als vorher, zumindest ein paar.“ Soviel konnte Jutta Portugall schon am Montagmittag sagen, nach dem ersten Schultag. Zwar wusste die Leiterin der Lieberfeld-Grundschule in Wellinghofen und Sprecherin der Dortmunder Grundschulen da schon: Vier von rund 300 Kindern sind positiv getestet.
„Zieht es nochmal Kreise?“
Aber sie sei gespannt auf die kommenden Tage: „Ich weiß nicht, was da noch kommt. Zieht es nochmal Kreise?“ Wer sich vor Wiederbeginn der Schule getestet habe, könne ja keinen angesteckt haben in der Klasse. Anders wäre das bei Corona-Fällen, die bisher unentdeckt geblieben wären.
Ähnlich sieht es Markus Katthagen, der Sprecher der Gymnasien. Auch an seinem Immanuel-Kant-Gymnasium in Asseln habe es nur wenige Fälle gegeben, umgerechnet nicht einmal zwei pro Klasse. Insofern habe man den Schulalltag noch nicht anpassen müssen.
Tests oder Masken – was ist besser?
Aber, so Katthagen weiter: „Es gibt eine kleine Dunkelziffer.“ Und vor allem den Übergang zur dunklen Jahreszeit, in der sich die Schüler öfter und länger drinnen aufhalten würden. Deshalb stelle er sich die Frage, wie die Schulen im Herbst und Winter 2022/23 am besten vorbereitet sein könnten.
„Ich finde Tests besser als Masken“, findet Katthagen. Das wäre sein Wunsch in Richtung Land NRW: lieber flächendeckend schauen, welche Schüler positiv sind und so eine Ausdehnung vermeiden, als immer weiter auf das Maskentragen zu pochen.

Masken im Klassenraum? Das ist mittlerweile die Ausnahme in Dortmund. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild
„Wir sehen ja, dass es für die Kinder und Jugendlichen nicht leicht war. Ich mache mir Sorgen um die Jugend.“ Gerade in diesem Alter gehe es doch um die Begegnung, um das soziale Miteinander. Hinter einer Maske könne man auch seine Probleme verbergen – und das wäre in der aktuellen Lage alles andere als gut, überlegt Katthagen.
Schüler mit Symptomen sollen sich testen
„Deshalb würde ich es lieber über Tests lösen.“ Zumal das die Unterscheidung zwischen Covid und anderen Infektionen erleichtern würde. „Wir haben gerade auch viele andere Erkrankungen“, berichtet Jutta Portugall aus der Grundschule: Magen-Darm, normale Erkältungen und weiteres.
Insofern freue sie sich auch über freiwillig gemachte Corona-Tests. Das Land NRW rät aktuell: Schüler mit Corona-Symptomen sollten sich ebenso testen wie diejenigen, die engen Kontakt zu Infizierten hatten. Flächendeckende Tests wie nach dem Ende vergangener Ferien gab es nicht.
„Deshalb müssen wir noch abwarten, wir haben noch keine Zahlen“, unterstreicht Christel Stegemann, die Sprecherin der Realschulen in Dortmund. An ihrer Albert-Schweitzer-Realschule in Nette hat sie indes beobachtet: Der überwiegende Teil der Schüler trage keine Maske mehr. „Aber es gibt eine gewisse Anzahl, die es weiter freiwillig tut.“
Jahrgang 1977 - wie Punkrock. Gebürtiger Sauerländer. Geborener Dortmunder. Unterm Strich also Westfale.
