War es Absicht oder ein Unfall? Das war am Dienstag (28.3.) eine der zentralen Fragen, nachdem am Vormittag in dem Klassenraum einer Dortmunder Schule Reizgas versprüht worden war. Der Vorfall löste einen Großeinsatz von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei aus.
Bereits am späten Dienstagnachmittag gab der Sprecher der Christophorus-Schule, einer Einrichtung des Christlichen Jugenddorfs (CJD), Entwarnung: „Hinter dem Vorfall steckte keine böse Absicht“, versicherte Stephan Kottkamp.
Am Tag nach dem Pfefferspray-Alarm äußerte sich der Bildungsträger mit Sitz an der Kleybredde in Dortmund-Kley detaillierter zu den Geschehnissen. Demnach führte ein Schüler verbotenerweise Reizgas in seinem Rucksack mit. Dieses habe sich versehentlich freigesetzt, schreibt der Unternehmenssprecher in seiner Stellungnahme am Mittwoch (29.3.).
Die Lehrkräfte hätten besonnen reagiert und sofort Fenster und Türen geöffnet. „Da jedoch Jugendliche über Hustenreiz und tränende Augen klagten, wurde der Rettungsdienst alarmiert, der vor Ort circa 30 Personen untersuchte“, so der CJD-Sprecher. Bei den meisten Schülerinnen und Schülern habe man schnell Entwarnung geben können.
Geständiger Schüler
Nur drei Jugendliche seien zur Sicherheit mit in die Klinik genommen worden. „Sie konnten aber nach kurzer Untersuchung entlassen werden“, so Kottkamp. Kurz nach dem Vorfall hieß es, dass auch eine Lehrerin ins Krankenhaus gebracht wurde.
Nach dem für die Tat verantwortlichen Schüler mussten die Polizeibeamten vor Ort nicht lange suchen. Denn: „Der Verursacher vertraute sich einem Lehrer an, der ihn davon überzeugen konnte, der Polizei gegenüber den Tathergang darzustellen und zuzugeben“, schreibt Stephan Kottkamp.
Fahrlässige Körperverletzung
Gegen den betreffenden Schüler wird nun wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Die Polizei Dortmund erstattete Anzeige. In einer ersten Stellungnahme am Dienstag nannte die Polizei gegenüber unserer Redaktion gefährliche Körperverletzung als Tatvorwurf. Der Jugendliche werde nun durch das pädagogische Personal der Schule intensiv betreut, so Stephan Kottkamp.
Der Unterricht sei nach dem Vorfall ausschließlich in der betroffenen Klasse abgebrochen worden. Die Geschehnisse würden die Lehrkräfte des Berufskollegs in den nächsten Tagen aber mit allen Schülerinnen und Schülern pädagogisch aufarbeiten. Auch das Thema Waffen werde man intensiv behandeln und auf die Gefahren hinweisen, betont der CJD-Sprecher.
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