
© Leopold Achilles
Dortmunder Rapper Schlakks will den Sommer in den November bringen
Hip-Hop
Einer der bekanntesten Musiker der Stadt hat neue Musik veröffentlicht. Mit neun Songs soll das Album „Marseille“ Reise- und Sommergefühle wecken. Im Interview erzählt er, was dahinter steckt.
Anfang 2019 machte sich der Dortmunder Rapper Schlakks mit dem Zug auf den Weg in die französische Hafenstadt Marseille. Inspiriert von seinen Eindrücken kehrte er einige Tage, viele Augenblicke und ein Notizbuch voller Wortfetzen später wieder zurück nach Dortmund.
Aus seiner Reise ist jetzt die EP „Marseille“ mit neun Liedern entstanden. Diese handeln zwar nicht von der Stadt selbst, die Beats von Razzmatazz, Opek, Monsoon Village und Stevo 159 sollen ein Gefühl von Sommer in den kalten November-Lockdown zaubern.

Viele Eindrücke hat der Dortmunder Rapper aus Marseille mitgenommen. © Marco Saaber
Finalisiert wurde das Projekt zu Beginn des ersten Corona-Lockdowns im Frühjahr. „Auch wenn es gerade die gegenteiligen Gefühle zu Corona ausdrückt, haben wir uns entschieden, das Album jetzt zu veröffentlichen. Wir nehmen die Hörer mit auf eine kleine Reise“, erzählt Schlakks.
Seine Songs handeln vom Unterwegssein an sich, der Absurdität westlicher Verhältnisse, den leisen und intimen Momenten zwischendrin und den verführerischen Bodenlosigkeiten der Großstadt.
Schlakks bezeichnet die Songs auf seiner EP als nachdenklich und selbstreflexiv: „Die Songs sind sehr introspektiv. Ich habe alles aufgeschrieben, was mir bei der Reise so in den Kopf kam, alle Gefühle und Gedanken. Dadurch sind die Songs sehr persönlich“.
Schlakks hat sich in ganz Deutschland einen Namen gemacht
Im Jahr 2011 erschien sein erstes Album. Seitdem ist er aus der Dortmunder Musik-Szene nicht mehr wegzudenken. Aber nicht nur in Dortmund ist der Rapper bekannt - in ganz Deutschland hat er sich im Deutsch-Rap-Underground einen Namen gemacht.
Im Gegensatz zum klassischen Deutsch-Rap und Hip-Hop soll seine Musik aber für Bewusstsein und das gewisse warme Gefühl, welches es nur bei knisternden Jazz-Samples und guten Texten gebe, sorgen. Das Persönliche und Zwischenmenschliche ist ein wichtiger Teil seiner Musik. Er befasst sich mit der Gesellschaft im Allgemeinen und seiner direkten Umwelt. Viele seiner Songs sind dadurch auch gesellschaftskritisch.
Eigentlich waren für den Veröffentlichungstag am Freitag (13.11.) auch die Eröffnung der zugehörigen Marseille-Fotoausstellung im Dortmunder U und eine kleine Release-Party geplant. Diese Veranstaltungen müssen aufgrund der Corona-Beschränkungen erst einmal verschoben werden.
Die Ausstellung soll nachgeholt werden, sobald der November-Lockdown beendet ist. Der Musiker hofft, dass dies im Dezember der Fall ist. Auch wenn die Bilder noch nicht zu sehen sind, können Fans immerhin schon die neuen Tracks bei Spotify, Deezer, Bandcamp und anderen Streaming-Diensten anhören.