Die Digitalisierung boomt. Dementsprechend gut laufen die Geschäfte für den Dortmunder IT-Dienstleister Adesso. Das Unternehmen beschäftigt an seinem Hauptsitz auf der Stadtkrone-Ost gut 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, feierte 2022 sein 25-jähriges Bestehen und verkündete jetzt einen neuen Rekordumsatz.
Im Jubiläumsjahr verzeichnete Adesso, einer der größten Arbeitgeber in der Stadt, eine Umsatzsteigerung um 33 Prozent auf 900,3 Millionen Euro. Die Schallmauer von einer Milliarde Umsatz im Jahr ist also nicht mehr weit - und genau die nimmt Adesso jetzt auch ganz offen ins Visier.
„Die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr 2023 sieht erneut eine zweistellige Wachstumsrate vor. Wir gehen erstmals in unserer Geschichte von einem Umsatzvolumen von einer Milliarde Euro aus“, sagt Finanzvorstand Jörg Schroeder.
Die jüngst bekannt gewordenen Cyber-Angriffe auf den anderen großen Dortmunder IT-Dienstleister Materna und auf die BIG Krankenkasse am U-Turm sind nur zwei Beispiele dafür, dass neben der Digitalisierung vor allem auch die Sicherung ihrer IT-Systeme gegen Angriffe von außen für Unternehmen immer wichtiger wird. „Laut des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sind 80 Prozent aller Unternehmen in Deutschland schon von solchen Angriffen betroffen gewesen. Wir selbst hatten im Januar auch einen Vorfall. Der Cyber-Schutz ist für uns auf jeden Fall ein Wachstumsfeld“, sagt Jörg Schroeder.
Und: „Man wird Angriffe nie verhindern können, aber eine maximal mögliche Sicherheit herzustellen, das ist das Ziel.“ Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine stuft das BSI die Gefährdungslage als „hoch wie nie“ ein.
Anhaltende Nachfrage
Ungeachtet der Verwundbarkeit elektronischer Geschäftsprozesse wird Deutschland aber Jahr für Jahr digitaler. Das spürt man bei Adesso aufgrund der anhaltenden Nachfrage nach IT-Dienstleistungen und Softwareprodukten. Trotz der nachlassenden allgemeinwirtschaftlichen Wachstumsdynamik haben sich die Geschäfte von Adesso im Jahr 2022 über alle bedienten Kernbranchen hinweg positiv entwickelt.

„Der öffentliche Sektor ist mittlerweile für uns die größte Branche und hat zum ersten Mal die Versicherungsbranche überholt. Die Branche Öffentliche Verwaltung entwickelte sich mit einem Plus von 63 Prozent sprunghaft zur umsatzseitig größten Adesso-Branche mit 151,5 Mio. Euro. Auch in den etablierten Branchen Versicherungen und Banking liefen die Geschäfte gut, so dass diese mit 136,5 Mio. Euro (+12 Prozent) beziehungsweise 118,8 Mio. Euro (+18 Prozent) zum Jahresergebnis beitragen konnten“, sagt Jörg Schroeder.
Erneut höhere Dividende
Seit Beginn dieses Jahres ist Adesso offiziell Kooperationspartner des Dortmunder Systemhauses und berät die Stadtverwaltung in Sachen Digitalisierung. Aber auch die Bundesnotarkammer ist Kunde bei Adesso. „Mit unserer Software“, so Jörg Schroeder, „kann man komplett digital eine Gesellschaft gründen. Dass so etwas möglich sein würde, konnte ich mir lange nicht vorstellen. Jetzt weiß ich es, weil wir die Software dafür entwickelt haben.“

Der Adesso-Finanzchef ist sicher, dass es noch viele weitere solcher Entwicklungen geben wird. „Digitalisierung hört in Deutschland so schnell nicht auf“, sagt er. Und 81 Prozent seines Geschäfts macht Adesso in Deutschland. Das Unternehmen gehört zu den größten deutschen IT-Dienstleistern und setzt klare Zeichen für die Zukunft. Der große Neubau an der B1, mit dem Adesso seine Bürofläche in Dortmund verdoppelt, macht große Fortschritte. „Der Innenausbau beginnt jetzt, ein Einzug im Herbst ist möglich“, sagt Jörg Schroeder.
Einziehen sollen dann auch viele neue Fachkräfte, die Adesso ständig sucht. Gerade als „Deutschlands bester Arbeitsgeber“ ausgezeichnet, sieht sich das Unternehmen für den Kampf um die besten Köpfe auch gut aufgestellt. „Wir sind derzeit noch in der Lage“, so Jörg Schroeder, „Leute, die zu uns passen zu akquirieren.“ Mit Wachstum und Investitionen erweise man allen Aktionären den besten Dienst. Der Aktienkurs (147 Euro am 31.3.) sei zwar aufgrund makro-ökonomischer Entwicklungen ganz leicht gesunken, die Dividende erhöhe sich aber erneut. Schroeder: „Wir schütten eine Dividende von 65 Cent pro Aktie aus. Das ist die zehnte Dividenden-Erhöhung in Folge.“
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