Trotz Corona-Gefahr ins Fitnessstudio? Klinikums-Direktor gibt dringende Tipps

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Trotz Corona-Gefahr ins Fitnessstudio? Klinikums-Direktor gibt dringende Tipps

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Eine erhöhte Atmungsfrequenz und Schweißproduktion von vielen Menschen auf engem Raum: Wie hoch ist die Gefahr, sich in den Dortmunder Fitnessstudios mit dem Coronavirus zu infizieren?

von Nick Kaspers

Dortmund

, 11.03.2020, 11:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

In Fitnessstudios kommen viele Menschen auf engem Raum zusammen - und das beim Sport. Es wird viel geschwitzt, Geräte und Gewichte werden gemeinsam genutzt, die Atmungsfrequenz ist erhöht. Sollte man dem Fitnessstudio lieber fern bleiben, wenn man sich nicht mit dem Coronavirus anstecken möchte?

Laut einem Bericht des „Business Insiders“ rät das Robert-Koch-Institut davon ab, Fitnessstudios zu besuchen, wenn in der näheren Umgebung Verdachtsfälle oder Infizierte des Coronavirus gemeldet wurden. Auch in Dortmund gibt es bereits mehrere Infizierte.

Dr. Bernhard Schaaf, Direktor des Dortmunder Klinikums und unter anderem Facharzt für Infektiologie, ist der Meinung, Menschen mit Krankheitssymptomen sollten grundsätzlich nicht ins Fitnessstudio gehen. Da außerdem noch nicht ganz klar sei, inwiefern Schweiß und eine erhöhte Atmungsfrequenz die Ansteckungsgefahr vergrößern, sollten sich die Sportler zur Sicherheit an Hygieneregeln halten.

Wichtig: Abstand halten und Hände waschen

Studio-Besucher sollten darauf achten, in den Trainings- und Kursräumen genügend Abstand zu anderen Personen zu halten. Zudem sei es wichtig, sich nicht ins Gesicht zu fassen sowie sich oft und gründlich die Hände zu waschen. Das Virus könne sich über Türklinken und Geräte verbreiten.

Wenn sich in der Umgebung des Studios nicht übermäßig viele Infizierte aufhielten und man sich an die Hygieneregeln halte, stünde dem Fitnessstudio-Besuch aber eigentlich nichts im Wege, fasst Schaaf zusammen.

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Währenddessen läuft in den meisten Dortmunder Fitnessstudios das normale Sportprogramm weiter. Einige Studios haben Maßnahmen getroffen, um die Besucher vor einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus zu schützen.

Die große Fitnesskette FitX hat beispielsweise vier neue Bereiche mit Desinfektionsmitteln eingerichtet. Ansonsten halte man sich an die Gesundheitsstandards, die in den Studios auch unabhängig vom Coronavirus gelten würden, erklärt das Fitnessunternehmen auf Anfrage.

Schließung der Fitnessstudios keine Option

Die Mitarbeiter reinigten die Studios regelmäßig - zur Hauptstoßzeit sogar stündlich. Hinzu kämen die täglichen Grundreinigungen. Dieses Vorgehen meldeten auch andere Studios, A.I. Fitness, Orange Fitness, Fit One sowie das Fitnessförderwerk der TU Dortmund, auf Nachfrage der Redaktion zurück.

Viele Fitnessstudios berichteten ebenfalls, dass die Besucher die Hygieneregeln eigenverantwortlich einhalten würden. Über die Schließung eines Studios sei noch nicht nachgedacht worden. Auch zu Engpässen an Desinfektionsmitteln und anderen Hygieneartikeln sei es in noch keinem Studio gekommen.

Bemerkenswert: Die Fitnessstudios registrierten nach eigenen Angaben bisher keinen signifikanten Abfall in den Besucherzahlen durch das Virus. „Bei den Kursen merken wir, dass ein paar Leute weniger kommen“, berichtet ein Mitarbeiter von „Orange Fitness“. „Im März kommen aber meistens weniger Besucher als im Januar und Februar“, heißt es weiter.