
© Lydia Heuser
Neuer Eisdielen-Besitzer im EKS ist in Dortmund ein echter Eis-Promi
Eiscafé
Das Eiscafé Cordella hat einen neuen Besitzer. Der hat unter Eis-Fans einen guten Namen und betreibt Geschäfte in absoluten Top-Lagen. Was wird er ändern - und was bleibt?
Die Eisdiele Cordella gehörte bald ein halbes Jahrhundert lang zum EKS-Bild. Generationen von Scharnhorstern verbinden Erinnerungen mit dem gemütlichen Eiscafé.
Eiscafé-Übernahme in Lockdown-Zeiten
Die Inhaber, Daniela und Dario Cordella, haben ihr Eiscafé nach 49 Jahren schweren Herzens verkauft. Der neue Besitzer, Mauro Borsoi (44), übernimmt das Ladenlokal in einer durch den Corona-Lockdown wirtschaftlich angespannten Situation.
Für den gebürtigen Italiener ist das Cordella nicht die erste Eisdiele, die er betreibt. In Bochum führt er zwei Eisdielen mit dem Namen „Gelatissimo“ und in Dortmund die „Eisfactory“ an der Kleppingstraße. Unter dem gleichen Namen führt außerdem sein Geschäftspartner die Eisdiele am Phönixsee.
Überall dort verkaufen die Mitarbeiter Eis aus eigener Herstellung, das auch an andere Gastronomen geht. „Das Besondere an unseren Eissorten ist, dass wir auf Pflanzenfette verzichten“, erklärt der neue Besitzer des Cordella.
Klar, im Haselnusseis sei das Fett der Nuss enthalten, aber die Basis seiner Milcheissorten bestünde nur aus Vollmilch und Sahne. Fruchteis werde in Sorbetqualität aus echten Früchten hergestellt. „Wir nutzen keine künstlichen Aromen oder Farbstoffe“, versichert Mauro Borsoi.

Das Eis aus eigener Herstellung verkauft der neue Besitzer Lockdown-bedingt nur zum Mitnehmen. © Lydia Heuser
Nach seiner liebsten Sorte befragt, muss der zweifache Familienvater überlegen. „Ich mag alle Eissorten, besonders Milcheissorten“, gesteht er. „Besonders lecker sind aber unsere Cremino-Sorten.“
In der eigenen Eismanufaktur, dem sogenannten Eislabor, werden diese geschichteten Sorten kreiert – dunkle Schokolade mit Orange zum Beispiel oder Cremino Nougat.
Fruchteis möge er hingegen lieber im Sommer. „Dafür muss es richtig warm sein“, findet er.
Öffnungszeiten, Preise
Im Cordella können Kunden seit dem 12. Januar in den Genuss des Eisfactory-Eises kommen. Während die anderen Eisdielen von Borsoi noch im Winterschlaf liegen, bietet der 44-Jährige im EKS Eis, Waffeln, Kaffee und andere warme Getränke zum Mitnehmen an. Eine Kugel gibt es ab 1,20 Euro. Geöffnet hat die Eisdiele aktuell von 12 bis 19 Uhr, mittwochs ist vorläufig Ruhetag.
Mauro Borsoi gibt zu, dass die ersten Tage schlecht gelaufen seien. „Es ist traurig“, meint er und blickt nach draußen auf die wenig belebte Fußgängerzone des Einkaufszentrums in Scharnhorst. „Am Wochenende war es im Rahmen des Lockdowns aber akzeptabel. Wir müssen die Realität halt akzeptieren.“
Trotzdem: Corona trifft auch ihn wie seine gesamte Branche schwer. „Für Eisverkäufer ist der November immer hart“, weiß der Geschäftsmann. Aber dass er alle Läden - außer dem Cordella in Scharnhorst - vielleicht noch über den gesamten Winter weiter schließen müsse - das liege an Corona.
Viele seiner Mitarbeiter seien in Kurzarbeit, weil nichts zu tun sei. Bei schönem Wetter am Wochenende würde vielleicht spontan die Eisfactory am Phoenixsee Außer-Haus-Verkauf anbieten, aber grundsätzlich seien die Läden zu.
Die Einrichtung bleibt, aber der Name wird sich ändern
Das Cordella will der neue Inhaber erst mal belassen, wie es ist. „Die Einrichtung hat einen eigenen Stil, und ich finde den schön“, sagt er. Zwar gebe es hier keine moderne LED-Beleuchtung, aber die Einrichtung sei „angenehm“.
Momentan allerdings stehen die roten Stühle und Tische gestapelt im Ladenlokal, denn rein darf sowieso niemand.
Ändern will Mauro Borsoi trotzdem etwas – und zwar den Namen der Eisdiele. Um die Verbindung zu den anderen Eiscafés sichtbar zu machen, soll das Cordella künftig „Eisfactory“ heißen.

Das Cordella bekommt bald einen neuen Namen. © Lydia Heuser
Noch müssen sich die Kunden aber nicht umgewöhnen. Mehrere Firmen hat der 44-Jährige angefragt, um eine neue Beschilderung in Auftrag zu geben. „Im Moment keine Chance“, sagt er.
Geboren und aufgewachsen im Bergischen Land, fürs Studium ins Rheinland gezogen und schließlich das Ruhrgebiet lieben gelernt. Meine ersten journalistischen Schritte ging ich beim Remscheider General-Anzeiger als junge Studentin. Meine Wahlheimat Ruhrgebiet habe ich als freie Mitarbeiterin der WAZ schätzen gelernt. Das Ruhrgebiet erkunde ich am liebsten mit dem Rennrad oder als Reporterin.
