Sollte der Plan aufgehen, wäre es eine der größten Neueröffnungen in der Dortmunder Clublandschaft seit vielen Jahren. Allerdings dürfte das Vorhaben durchaus ambitioniert sein: Über eine Immobilienplattform sucht das Unternehmen Terrania einen neuen Mieter für die Räume eines bekannten Dortmunder Clubs an der Brückstraße - der seit über zehn Jahren geschlossen ist.
Auf den Fotos in der Immobilienanzeige ist die Einrichtung des früheren „Club Odeon“ noch zu sehen. Stilistisch entweder etwas aus der Zeit gefallen oder eben genau wieder retro und schick. Aber auch bereits davor hatte das Gebäude eine lange Historie.
Lange Historie
Architektonisch verbindet der Querbau die Adressen Brückstraße 39 und Ludwigstraße 4-6 im Herzen des Brückstraßenviertels. In dem Haus befinden sich Geschäfte, Wohnungen und - vor allem auf der ersten Etage - der nun neu zu vermietende Club.
Ursprünglich befand sich in dem Gebäude das „Konzerthaus Wintergarten“. 1921 wurde dort ein Kino und Varieté eröffnet. Damals taucht auch bereits der Name „Odeon“ auf. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus neu aufgebaut und 1949 wieder als Kino eröffnet. Im Zuge des Kino-Sterbens wurde das Odeon schließlich in den 1960er Jahren geschlossen.
Mitte der 00er-Jahre tritt dann der Dortmunder Clubbetreiber Yves Oecking auf den Plan. Das ehemalige Odeon sei damals eher eine Industriehalle gewesen, in der ein Unternehmen Spielautomaten repariert habe, erzählt er. Oecking steckt viel Geld in den Umbau und betreibt daraufhin bis 2013 den „Club Odeon“.

Auf die Bilder in der Immobilienanzeige angesprochen sagt er: „So wie das aussieht, braucht man dort nur einmal Schnipsen und das Ding ist wieder auf.“
Neuer Club
In diese Richtung scheinen auch die Pläne der Terrania AG zu gehen, die den ehemaligen Club zur Vermietung eingestellt hat. „Wir planen, dort auch wieder ein Club als Mieter zu gewinnen“, so Tanja Sandera, Regionalleiterin NRW bei Terrania.
Optimalerweise soll der Club auch mit seinen insgesamt gut 1000 Quadratmetern neu vermietet werden – nicht ganz wenig. „Wir führen immer wieder sehr belastbare Gespräche mit interessierten Kunden“, beteuert Sandera. So habe zum Beispiel eine „Kombination aus Club und Bar mit einem sehr bekannten Konzept“ im Raum gestanden.

Für die Brückstraße wäre eine Neueröffnung in dem traditionsreichen Haus, noch dazu in dieser Größe eine Bereicherung. Sie könnte ein Anker sein, um den Wandel des Viertels hin zu einem echten Quartier für das Nachtleben zu fördern.
Ob es wirklich so kommen wird? Jedenfalls Yves Oecking ist skeptisch: „Die Branche steht aktuell vor großen Herausforderungen. Ich würde gerade nichts in dieser Größe anfassen.“ Für die Brückstraße darf man trotzdem auf eine erfolgreiche Neuvermietung hoffen.