Senioren sind Ziel von Taschendieben in Dortmunder Supermärkten Drei Fälle auf dem Höchsten

Einkaufscenter am Höchsten: Taschendiebe stehlen Geldbörsen von Senioren
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Was sich zuletzt am Freitag (2.8.) am Einkaufscenter am Höchsten in Dortmund abgespielt hat, ereignete sich in den letzten drei Wochen insgesamt dreimal an ebenjener Stelle: Taschendiebe stehlen Passanten, zumeist älteren Personen, die Geldbörse. Sie entwenden den wehrlosen Menschen ihr Portemonnaie aus der Tasche oder dem Rollator und flüchten mit Bargeld, Kreditkarte und Personalausweis.

Neben dem finanziellen und psychischen Schaden, den die Täter damit bei den betroffenen Personen hinterlassen, ist es außerdem ein riesiger Aufwand, alle Karten, die man im Portemonnaie mit sich trägt, neu zu beantragen beziehungsweise zunächst sperren zu lassen. Am Freitag rückten zwei Polizeiautos zum Einkaufscenter im Dortmunder Süden an - immerhin: Eine Tatbeteiligte konnte nach Angaben der Polizei festgenommen werden.

Häufen sich die Taten im Dortmunder Süden oder speziell am Einkaufscenter am Höchsten, wo sich unter anderem Aldi und Rewe befinden? Laut Polizeisprecher Peter Bandermann seien drei Delikte innerhalb von drei Wochen an einem Ort in einer Großstadt nicht unüblich. „Taschendiebstähle passieren besonders oft dort, wo sich Menschen mit Bargeld bewegen, das ist besonders konzentriert in der Dortmunder Innenstadt, passiert aber auch in und rund um Einkaufsmöglichkeiten an anderen Stellen der Stadt“, so Bandermann auf Nachfrage der Redaktion. Im Jahr 2023 habe es insgesamt 1747 Taschendiebstähle in Dortmund gegeben, Tendenz steigend. „Die Täter machen weiter, weil sie Erfolg haben.“ Beispielsweise auch am Rodenberg Center in Aplerbeck, am Hauptbahnhof oder eben in der Dortmunder Innenstadt. Der Polizeisprecher bestätigt, dass es zuletzt zu drei Vorfällen am Höchsten seit dem 10. Juli gekommen ist.

Ältere Menschen betroffen

Zwischen 9.30 Uhr und 10 Uhr am 10. Juli sei eine 84-Jährige im oder vor dem Aldi am Höchsten beklaut worden. Besonders pikant: Viele Senioren heben am Geldautomaten der Sparkasse vor Ort vor dem Einkauf extra Geld ab - das nutzen Täter offenbar aus, besonders gerne im Supermarkt. „Dort können die Opfer leicht durch gespielte Nachfragen zu Produkten abgelenkt werden“, warnt Polizeisprecher Peter Bandermann und ergänzt: „Die Täter fallen oft überhaupt nicht auf. Sie sind unauffällig, gut gekleidet und treten sogar freundlich auf.“ Während ein potenzielles Opfer beispielsweise links abgelenkt werde, könnte von rechts das Portemonnaie aus der Tasche oder dem Wagen gezogen werden, so Bandermann.

Auch aus einer geöffneten Handtasche können Wertgegenstände entwendet werden. (Symbolbild)
Auch aus einer geöffneten Handtasche können Wertgegenstände entwendet werden. (Symbolbild) © picture alliance/dpa

Einen zweiten Diebstahl am Einkaufscenter am Höchsten habe es zuletzt am 17. Juli gegen 10 Uhr gegeben, ebenfalls am Aldi, wobei der Polizeisprecher betont: „Der Aldi ist nur ein Ort von vielen, wo Menschen Bargeld dabei haben.“ Der Aldi sei nicht als besonders gefährdeter Ort hervorzuheben. Das Opfer sei in dem Fall 88 Jahre alt gewesen - das Portemonnaie mit Bargeld sei aus der Hosentasche geklaut worden. Führerschein, Personalausweis, Versichertenkarte und Sparkassenkarte des Seniors seien dadurch ebenfalls entwendet worden.

Polizei warnt

Der letzte registrierte Taschendiebstahl am Einkaufscenter am Höchsten habe laut dem Polizeisprecher dann am Freitag (2.8.) stattgefunden. Ein 85-jähriger Mann sei im Aldi von einer Frau angesprochen und mit einer Handbewegung auf Kopfhöhe abgelenkt worden. Daraufhin habe sich von hinten eine andere Frau dem Mann genähert und eine Bewegung Richtung Gesäßtasche ausgeführt und anschließend weggelaufen. Eine Zeugin hätte das bestätigt, wie Peter Bandermann mitteilt. Ein Mitarbeiter des Aldi sei der Frau sogar noch hinterhergelaufen. Das Positive: Eine Tatbeteiligte (55) konnte, wie erwähnt, festgehalten werden. „Die Täter suchen sich ihre Opfer gezielt aus“, betont Bandermann. Betroffene seien dann oft aufgewühlt und merken teilweise erst an der Kasse, dass sie beklaut wurden.

Die Polizei weist deshalb explizit daraufhin, Geld, Schecks, Kreditkarten und Papiere immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung, möglichst dicht am Körper, zu tragen.

Weitere wichtige Hinweise der Polizei in Bezug auf Taschendiebstähle:

  • Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen verschlossen auf der Körpervorderseite oder klemmen Sie sie sich unter den Arm
  • Benutzen Sie einen Brustbeutel, eine Gürtelinnentasche, einen Geldgürtel oder eine am Gürtel angekettete Geldbörse.
  • Legen Sie Geldbörsen nicht oben in Einkaufstasche, Einkaufskorb oder Einkaufswagen, sondern tragen Sie sie möglichst körpernah.
  • Hängen Sie Handtaschen im Restaurant, im Kaufhaus oder im Laden (selbst bei der Anprobe von Schuhen oder Kleidung) nicht an Stuhllehnen und stellen Sie sie nicht unbeaufsichtigt ab.
  • Taschendiebe lassen sich am typisch suchenden Blick erkennen: Sie meiden den direkten Blickkontakt zum Opfer und schauen eher nach der Beute.