Die Überbleibsel aus der Zeit der Dortmunder Straßenbahnen verschwinden – jetzt auch an der Reinoldikirche.

Die Überbleibsel aus der Zeit der Dortmunder Straßenbahnen verschwinden – jetzt auch an der Reinoldikirche. © Björn Althoff

Asphalt statt Pflaster auf der Kampstraße – Was passiert mit den Straßenbahn-Schienen?

rnMit Video

Die Kampstraßen-Baustelle ist an der Reinoldikirche angekommen. Teile des Pflasters sind schon weg, auch die alten Straßenbahn-Schienen sind verschwunden. Was passiert eigentlich mit ihnen?

Dortmund

, 09.09.2022, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auf alten Videos im Internet kann man sie noch sehen: die Dortmunder Straßenbahn. Zum Beispiel die 402, wie sie oberirdisch von Hombruch bis Grevel fährt – durch Kreuz- und Klinikviertel, über Hohe und Hansastraße, den Westenhellweg gekreuzt, abgebogen auf die Kampstraße und schließlich der Halt am zentralen Punkt: dem Pylon am Fuße der Reinoldikirche.

Es sind Bilder aus einer lange vergangenen Zeit. Seit mehr als zehn Jahren, seit der Fertigstellung der Ost-West-Verbindung für U43 und U44 fahren auch die letzten Stadtbahnen in der City unterirdisch. Übrig geblieben an der Reinoldikirche bisher: ein paar hundert Meter Gleise – verfüllt, damit niemand stolpert. Jetzt aber kommen auch diese Überbleibsel der Straßenbahn-Ära weg. Zusammen mit den Pflastersteinen.

„Die Asphaltierungsarbeiten wurden im Zuge der Arbeiten für die neue Fuß- und Radwegeführung ‚Boulevard Kampstraße‘ ausgeführt“, erklärt Stadtsprecherin Alexandra Schürmann auf Anfrage. Dafür sei auch ein Teil des Bauzauns abgebaut worden. Gleich mehrere Betriebe seien dort aktiv.

Ausbau der Schienen geschieht früher als geplant

Sowohl DONETZ als auch DEW21, der städtische Eigenbetrieb Stadtentwässerung und das Tiefbauamt arbeiteten dort. Deswegen müsse auch „die Wegeführung immer wieder angepasst werden“. Und die Schienen?

Werden sie komplett aus dem Boden gerissen oder bleiben sie im Asphalt, wie es etwa auf der Beurhausstraße an den Städtischen Kliniken noch immer der Fall ist? Nein, so die Stadt, die alten Schienen werden tatsächlich verschwinden.

Teilweise seien sie bereits ausgebaut, erklärt Schürmann. An anderen Stellen geschehe das noch „soweit wie möglich. Ursprünglich war der Schienenausbau für einen späteren Zeitpunkt geplant, aber er konnte nun vorgezogen werden.“

Das Pflaster ist weg, der neue Asphalt ist da – die Arbeiten auf der Kampstraße sind vor dem Basecamp-Gebäude abgeschlossen und zur Reinoldikirche weitergezogen.

Das Pflaster ist weg, der neue Asphalt ist da – die Arbeiten auf der Kampstraße sind vor dem Basecamp-Gebäude abgeschlossen und zur Reinoldikirche weitergezogen. © Björn Althoff

Schienen landen nicht einfach auf dem Müll

Die Schienen werden weder eingelagert noch bekommen sie einen Platz im Museum. Man werde sie nach dem Ausbau einfach „sachgerecht entsorgen“, erläutert die Stadtsprecherin. Was nicht bedeute, dass die Schienen auf dem Müll landeten.

Das Metall der Schienen werde recycelt, so Schürmann. Ebenso wie alles, was man ausbauen und wiederverwenden könne. Auch aus dem alten Pflaster kann also etwas Neues entstehen – wenn auch an anderer Stelle.