Solidarität mit Israel nach Angriffen Dortmund stoppt geplantes Projekt

Dortmund stoppt geplantes Projekt im Westjordanland
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Der Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am Samstag (7.10.) hat Deutschland erschüttert. Auch Dortmund berührt der eskalierte Nahost-Konflikt. Unter anderem soll eine geplante Jugendeinrichtung im Westjordanland nun nicht gebaut werden. Eine Dortmunder Delegation sollte Ende Oktober dorthin reisen.

Auch aus Dortmunds Partnerstadt Netanja nördlich von Tel Aviv kommen bedrückende Nachrichten. „Unser langjähriger Kontakt dort, Edna Spitzer, sagt, die Menschen seien völlig verängstigt“, berichtet Klaus Wegener, Präsident der Auslandsgesellschaft mit Sitz in Dortmund. „Alle bleiben zu Hause und in der Nähe von Luftschutzräumen.“

Schülergruppe in Israel

Bei Gastfamilien in Netanja und im Großraum Tel Aviv befinden sich auch 15 Dortmunder Schüler und Schülerinnen, die an einem Austauschprogramm teilgenommen haben. Sie werden frühestens am Mittwoch in Deutschland erwartet. Ihre vorzeitige Rückkehr aus Israel hatte sich verzögert.

Dortmund unterhält außerdem eine sogenannte Projektpartnerschaft mit der Stadt Dura im Westjordanland. Dort sollte eine Dortmunder Delegation Ende Oktober den Grundstein für ein „Dortmund-Haus“ legen - eine Einrichtung für palästinensische Jugendliche, wie Klaus Wegener erklärt. Die Reise sei angesichts des Krieges abgesagt worden. Und auch das Projekt an sich werde aus Solidarität mit Israel bis auf Weiteres nicht umgesetzt.

Oberbürgermeister Thomas Westphal hat sich unter anderem auf der städtischen Facebook-Seite zu der Eskalation im nahen Osten geäußert. Dort heißt es: „Der menschenverachtende Terror der Hamas erschüttert uns zutiefst. Unsere Solidarität und unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer dieser Gewalt in Dortmund, unserer Partnerstadt Netanja und ganz Israel.“

Schutz für Synagogen

Die Dortmunder Landtagsabgeordnete Nadja Lüders sprach bei einer Veranstaltung der deutsch-israelischen Gesellschaft vor dem Düsseldorfer Landtag: „Wir stehen an der Seite der Kinder Israels. Wir fühlen uns aus tiefstem Herzen mit Ihnen verbunden. Wir teilen Ihren Schmerz über die Opfer der Terroristen. Wir beweinen mit Ihnen die Toten und erbitten Heilung der Verletzten“, so Lüders laut der vorab veröffentlichten Rede.

Das NRW-Innenministerium hatte bereits am Samstag die Polizei angewiesen, jüdische Einrichtungen verstärkt zu schützen. Zu konkreten Maßnahmen in Dortmund macht die Dortmunder Polizei keine Angaben. Vorfälle wie in Berlin, wo Hamas-Anhänger den Angriff auf Israel auf der Straße feierten, habe es in Dortmund nicht gegeben.

In der Dortmunder Synagoge wurde am Sonntag Simchat Tora, das Fest der Tora-Freude, begangen. Mit Äußerungen zum Krieg in Israel hielt sich die Gemeinde vorerst zurück.

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