Schock für Bewohner in Alt-Scharnhorst Bedeutender Supermarkt schließt Ende September

Schock für Bewohner in Alt-Scharnhorst: REWE schließt Ende September
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Bewohner wie Klaus Bendig und Edith Jung der MSA-Siedlung in Alt-Scharnhorst in Dortmund sind entsetzt. Der Rewe Ortmann an der Gleiwitzstraße 100 schließt. „Ich finde das richtig Scheiße“, sagt Klaus Bendig, „das dürfen Sie ruhig schreiben.“ - „Wo sollen wir denn jetzt noch einkaufen?“, fragt Edith Jung. Sie wohne an der Schönwaldstraße, und sowohl die Märkte in Scharnhorst-Ost - an der Droote und im EKS - wie auch der Netto an der Straße Geismerg in Alt-Scharnhorst seien für sie viel weiter entfernt. Und: Zugleich fallen mit dem Supermarkt ein Bäcker und eine Lottoannahmestelle mit integrierter Postfiliale weg.

Die Pressestelle der Rewe Dortmund bestätigt auf Anfrage die Schließung: „Wir bedauern es sehr, müssen den Standort aber voraussichtlich zu Ende September leider schließen. Alle Mitarbeitenden sind über die Situation informiert und wir sind aktuell bemüht, unseren Mitarbeitenden einen Arbeitsplatz in umliegenden REWE-Märkten anzubieten.“

Wie das Ladenlokal an der Gleiwitzstraße 100 zukünftig weiter genutzt werde, sei nicht bekannt. Auf die Frage, warum der Supermarkt schließt, lautet die Antwort der Pressestelle: „Wir bitten um Verständnis, dass wir uns darüber hinaus nicht zu betriebsinternen Themen äußern.“ Auch in der Filiale selbst war dazu nichts in Erfahrung zu bringen.

Die Rewe-Filiale an der Gleiwitzstraße 100 ist ein wichtiger Nahversorger für die Menschen vor Ort.
Die Rewe-Filiale an der Gleiwitzstraße 100 ist ein wichtiger Nahversorger für die Menschen vor Ort. © Andreas Schröter

Eine weitere Alt-Scharnhorsterin, Alexandra Terhoff, sagt: „Das ist bitter für die MSA-Siedlung. Hier wohnen viele ältere Menschen, die dort fußläufig einkaufen.“ Seit Jahren gebe es in dem Gebäudekomplex schon einen Leerstand. Nun seien dort nur noch ein Döner-Imbiss und ein Friseur zu finden. Damals sei für den Komplex ein Großteil der Grünfläche geopfert worden, was viele mit einem weinenden und einem lachenden Auge beobachtet haben, da ja die Aussicht auf einen ortsnahen Supermarkt bestanden habe.

Und weiter: „Wenn dort jetzt kein weiterer Einzelhandel einzieht, haben wir einen weiteren Leerstand, der dann möglicherweise ebenso verkommt wie die ehemalige Ladenzeile. Ich hoffe, die Politik wird sich da einschalten.“

Rewe Ortmann befindet sich an der Gleiwitzstraße 100 in der MSA-Siedlung. Ende September soll Schluss sein.
Rewe Ortmann befindet sich an der Gleiwitzstraße 100 in der MSA-Siedlung. Ende September soll Schluss sein. © Andreas Schröter

Einer, der die Nachricht ebenfalls mit großem Bedauern aufnimmt, ist Gordon Mai, der den Vorsitz der Siedlergemeinschaft MSA-Siedlung vor rund zwei Wochen von seinem Vorgänger Lothar Hötzel übernommen hat. Er könne nur mutmaßen, so Mai, dass das Ladenlokal erstens einen Sanierungsstau habe, zweitens vielleicht zu klein für die Anforderungen eines modernen Supermarktes sei. Er wisse noch, wie sich die Bewohner der MSA-Siedlung vor gut 20 Jahren massiv dafür eingesetzt haben, dass ein Supermarkt die Nahversorgung vor Ort sichert.

Auch jetzt wolle er Gespräche mit Supermarktketten führen, um sie möglicherweise dazu zu bringen, eine Filiale an der Gleiwitzstraße 100 zu eröffnen. Er ist jedoch skeptisch, dass er damit Erfolg habe: „Unsere Einflussmöglichkeiten sind da sicher begrenzt.“

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 26. März 2025.