Lanstroper Ei wird gepellt Landmarke wird nun vollends von Gerüst befreit

Lanstroper Ei wird gepellt: Landmarke wird von seinem Gerüst befreit
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Die Sanierung des Lanstroper Eis in Dortmund Grevel ist auch bald für alle sichtbar abgeschlossen, denn in den kommenden Tagen wird der Greveler Wasserturm von der unteren Hälfte des Baugerüsts befreit.

Damit ist erstmals der Wassertank vollständig in seiner frischen Grünen Lackierung zu sehen. Die Gerüst-Arbeiten stellten aufgrund der Form eine etwas aufwendigere Aufgabe dar als bei einer handelsüblichen Hausfassade. Um nicht in den Tank des Wasserturms bohren zu müssen, musste das Gerüst nur mit einer sogenannten Klammerung befestigt werden. Und das alles in luftiger Höhe von bis zu 55 Metern. Damit auch das Arbeitsmaterial in diese Höhe gelangen konnte, musste zudem ein Lastenaufzug installiert werden, der bis zu anderthalb Tonnen Gewicht anheben kann.

Das Lanstroper Ei aus Drohnenperspektive im Abendlicht.
Das aufwendige Gerüst beinhaltete nicht nur eine Überdachung, sondern auch einen Lastenkran, einen Treppenturm und eine spezielle Konstruktion, die nur mit Klammerung am Lanstroper Ei befestigt wurde. © Bönninger Gerüstbau

Der Wassertank des Lanstroper Eis wurde in den vergangenen Monaten vollständig mithilfe von Sandstrahlung entschichtet und vollständig neu lackiert. Damit die Witterungsbedingungen die Arbeiten nicht erschweren oder zunichtemachen konnten, wurde eine Dachkonstruktion über dem Turm errichtet.

Die erste Hälfte des Gerüsts wurde bereits vor fünf Wochen entfernt und gab den Blick frei auf die Laterne und die neue Wetterfahne an der Spitze. Die Bedachung wurde schon im Februar entfernt.

Langzeitprojekt findet Ende

Zum Abbau zieht Christian Bönninger, Firmenchef des Brackeler Gerüstbau-Unternehmens Bönninger, ein positives Fazit: „Insgesamt war die Baustelle eine weitere tolle Herausforderung für unsere Gerüstbauer und unterm Strich ein echter Erfolg für alle Beteiligten. Die Zusammenarbeit war spitze, auch die Abstimmung untereinander hat einwandfrei funktioniert.“

Die Lackierung des Wassertanks war der zweite Bauabschnitt eines insgesamt schon mehr als sechs Jahre dauernden Prozesses. Der erste Bauabschnitt umfasste die Trägerkonstruktion des Turmes. Er wurde bereits von 2018 bis 2020 abgeschlossen und sollte sicherstellen, dass der Turm auf Dauer sicher stehen bleiben kann.

Darauf folgte eine Weile Unsicherheit, ob und wie es mit der Turm-Sanierung weitergehen könnte. Zweimal mussten die Kostenschätzungen für das Projekt nach oben korrigiert werden. Zuletzt wurden die Kosten auf drei Millionen Euro geschätzt. Für die Gelder kamen unter anderem der Förderverein Lanstroper Ei mithilfe von Spendensammlungen und auch der Bundesfördertopf mit einer Förderung von 690.000 Euro auf.

Das Lanstroper Ei ist seit 1985 ein Baudenkmal und seit 1989 ein offiziell unter Denkmalschutz gestelltes Bauwerk. Es wurde zwischen 1904 und 1905 von der Firma August Klönne errichtet, um die umliegenden Zechen mit Wasser zu versorgen.