Freiwillige Helferinnen und Helfer entdeckten bei der EDG-Aktion „cleanupDO“ am 22. März im Gebüsch neben dem P+R-Parkplatz am Rennweg in der Nähe der Knappschaft Kliniken Dortmund in Brackel ein randvolles Ölfass. Auch Bauschutt und anderer Müll waren auf diesem Parkplatz zu finden.
Rolf Drewes, einer der Teilnehmer der Aktion, war schockiert: „Ich habe mich schon länger gewundert, warum dieser Parkplatz so extrem vermüllt ist. Das Fass und der Bauschutt wurden laut Anwohnern bereits Anfang des Jahres gemeldet – ohne jede Reaktion.“ In den EDG-Systemen sei die letzte Dreckpetzenmeldung dazu vom 25. Februar dokumentiert - mit Hinweis auf eine Weiterleitung an die Immobilienwirtschaft. Passiert ist bislang nichts. Am Montag (14.4.) stand das Fass immer noch an Ort und Stelle - versehen mit einem Ast als provisorischem Ölmessstab.
Der Parkplatz sei nach Angaben von Drewes eine Art „toter Winkel“ im Zuständigkeitssystem der Stadt. „Mir wurde gesteckt, dass es gegebenenfalls durch unterschiedliche Datenlagen ein Ping-Pong-Spiel zwischen den Stellen der Stadt Dortmund gibt, das keine klare Zuständigkeit erkennen lässt“, so Drewes. Die Fläche selbst sei wohl ursprünglich in den 1920er-Jahren als Friedhofsgelände ausgewiesen, Anfang der 1970er jedoch im Zuge des S-Bahn-Baus als P+R-Parkplatz umfunktioniert worden. Eine klare Zuweisung der Reinigungsverantwortung scheine seither zu fehlen, so mutmaßt Drewes.
Auch die vier Fraktionen in der Bezirksvertretung Brackel haben sich des Themas angenommen und fordern Aufklärung, wer für die Sauberkeit des Parkplatzes zuständig ist.

EDG-Sprecherin Petra Kroll bestätigt nun auf Nachfrage: „Wir als EDG sind für die Fläche des P+R-Parkplatzes am Rennweg nicht zuständig. Nach unseren Erkenntnissen handelt es sich um eine Fläche des Friedhofs.“ Welche Vereinbarungen es zwischen Friedhöfen und Stadt bezüglich Reinigung und Entsorgung gebe, könne sie nicht sagen.
Stadtsprecher Christian Stein konkretisiert: „Der Parkplatz liegt im Zuständigkeitsbereich der Friedhöfe Dortmund. Durch seine Nähe zur S-Bahnhaltestelle wird er vorrangig als P+R-Parkplatz, aber auch von Mitarbeitern und Besuchern des Knappschaftskrankenhauses genutzt.“ Diese intensive Nutzung führe dazu, dass Besucherinnen und Besucher des Friedhofs dort oft keine freien Parkplätze mehr finden – und erschwere zugleich eine regelmäßige Reinigung.
Rolf Drewes meint dennoch: „In so einem Fall muss sofort gehandelt werden – egal, wer offiziell zuständig ist. Erst räumen, dann klären, wer zahlt. Alles andere ist Bürokratie, die auf dem Rücken der Umwelt ausgetragen wird.“ Er sehe das als „Zuständigkeits-Pingpong“. Es sei nicht auszudenken, was die Schadensbeseitigung kosten würde, sollte jemand auf die Idee kommen, das Fass umzukippen.
Das Ölfass soll nun kurzfristig entfernt werden, wie Christian Stein weiter erklärt.