Das letzte EM-Spiel in Dortmund bedeutete auch für die Polizei Dortmund den letzten Einsatztag in Dortmund im Rahmen der Euro 2024. „Weit über 100.000 weitgehend friedliche Fußballanhängerinnen und -anhänger hielten sich seit den Mittagsstunden des 10. Juli bis nach Mitternacht in Dortmund auf“, heißt es in einer Pressemitteilung der Behörde.
Der riesige niederländische Fanmarsch sei friedlich verlaufen, vereinzelt wurde Pyrotechnik abgebrannt. Die Public Viewings im Westfalenpark und auf dem Friedensplatz waren bereits früh komplett ausgelastet, gut 60.000 Menschen waren im Stadion, weitere zehntausende Fans verteilten sich auf den Innenstadtbereich und die dortige Gastronomie.
„An mehreren Orten kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Fußballfans“, heißt es von der Polizei. An der Bar „Sausalitos“ an der Kleppingstraße sind zwei Personengruppen aus England und den Niederlanden zusammengestoßen. Dabei warfen sie auch mit Gegenständen, unter anderem mit Flaschen und Stühlen.
„Auch in zwei weiteren Lokalitäten an der Örtlichkeit Schuhhof und in der Betenstraße musste die Polizei Dortmund bei Auseinandersetzungen zwischen Niederländern und Engländern einschreiten“, so die Behörde.
Nachdem die Fanzonen ausgelastet waren, überwanden einige Fans die Zäune, um unkontrolliert aufs Gelände zu gelangen. Diese Personen wurden nicht erkannt. Während des Spiels kam es an mehreren Orten außerdem zu Auseinandersetzungen zwischen niederländischen Fans aus Rotterdam und Utrecht, die als Risikofans eingeordnet wurden. Fünf Utrechter wurden in Gewahrsam genommen.
Drei Verdächtige im Alter von 31 bis 52 Jahren seien zudem dabei ertappt worden, wie sie im Stadionumfeld elektronische Tickets verkauften, ohne diese zu versenden, nachdem sie das Geld erhalten hatten. Die Verdächtigen wurden vorläufig festgenommen, Ermittlungen wegen Betruges laufen.
Insgesamt seien 17 Personen leicht verletzt worden, davon sieben Polizeibeamte. Die Polizei habe 23 niederländische und drei englische Fans in Gewahrsam genommen, die mittlerweile wieder entlassen wurden. Die Polizei fasst zusammen, dass angesichts der hohen Besucherzahl die Anzahl der Straftaten vergleichsweise geringer ausgefallen sei als bei Spielen in der Fußball-Bundesliga.
„Man muss das auch in Relation sehen“, ordnet Polizeiführer Achim Stankowitz die Auseinandersetzungen ein: „Das Gros der Menschen ist völlig friedlich geblieben und darüber freuen wir uns. Dass es an ein paar Orten zu Auseinandersetzungen kommt, ist bei so einer großen Menschenmenge und den Emotionen bei einer Fußballbegegnung kaum zu verhindern.“
Hinweis der Redaktion: Eine erste Version dieses Artikels ist bereits in der Nacht zu Donnerstag (11.7.) erschienen. Nach einer weiteren veröffentlichten Bilanz der Polizei haben wir ihn entsprechend aktualisiert.