Die Mitglieder der Bezirksvertretung Scharnhorst fielen aus allen Wolken, als ihnen Verwaltungsmitarbeiter Sven Bartelt in ihrer jüngsten Sitzung offenbarte, dass die lang geplante Busschleife an der Straße Am Wittfeld in Dortmund wohl erst im Jahr 2027 realisiert werden kann. Grund dafür seien baurechtliche Schwierigkeiten, da sich die geplante Erweiterung in einem Landschaftsschutzgebiet in Derne befinde. Aufgrund dessen sei die Maßnahme nun aus dem Doppelhaushalt für die Jahre 2025 und 2026 gestrichen worden.
Bereits 2014 hatte die Bezirksvertretung beschlossen, eine etwa 3.000 Quadratmeter große Fläche zu erwerben, um dort eine dringend benötigte Buswendeschleife zu errichten. Dennoch dauerte es bis 2021, bis der Ankauf der Fläche endlich abgeschlossen war.
Ein Hauptproblem ist, dass die Dortmunder Stadtwerke (DSW21) die enge Wohnstraße Am Wittfeld als Wendeschleife für teilweise lange Gelenkbusse nutzen. Am oberen Ende der Straße, kurz vor der Stadtgrenze zu Lünen, befindet sich die Endhaltestelle für gleich mehrere Buslinien (410, 411 und 420). Das häufige Befahren durch Busse verursacht erhebliche Probleme.

Anwohner wie Elke Baltrusch berichten von ständigen Beschwerden der Busfahrer über zugeparkte Straßenabschnitte. Eine andere Anwohnerin sagte bereits vor einigen Monaten: „Die Fahrer drehen die Scheibe runter und sagen, wir sollen woanders parken.“ Zudem wurde bereits 2020 festgestellt, dass das hohe Eigengewicht der Busse nicht nur den Asphalt beschädigt, sondern auch die darunterliegenden Versorgungsleitungen beeinträchtigt.
Laut Jahresarbeitsprogramm des Tiefbauamtes war der Baubeginn ursprünglich für das zweite Quartal 2023 vorgesehen. Aufgrund personeller Engpässe verschob sich der Termin jedoch zunächst auf Anfang 2024. Nun, über zehn Jahre nach der ersten Initiative, gibt es immer noch keinen sichtbaren Fortschritt.
SPD-Fraktionsvorsitzender Herbert Niehage äußerte scharfe Kritik an der erneuten Verzögerung: „Ich halte es für geradezu skandalös, dass nunmehr erst 2027 mit dem Bau begonnen werden soll.“ Er führte weiter aus, dass selbst kleine Projekte wie die Busschleife Wittfeld, die Beleuchtung des Stadtteilparks Am Flemerskamp oder die Ausweisung einer Tempo-30-Zone von 500 Metern in Dortmund an bürokratischen Hürden scheiterten oder jahrelange Planungs- und Prüfprozesse durchlaufen müssten. „Das ist alles ein unglaubliches Bürokratenwirrwarr.“
Auch Stefan Bollrath (CDU) zeigte sich enttäuscht: „Wir schieben die Sachen nur noch vor uns her.“ Er sei fassungslos über die anhaltenden Verzögerungen und fordert eine schnellere Umsetzung solcher Infrastrukturprojekte.