CDU und Grüne machten es bis zuletzt spannend: Wer wird bei den Kommunalwahlen am 14. September 2025 den amtierenden Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) herausfordern? Dass die Suche nach einem gemeinsamen Kandidaten scheitern würde, bahnte sich bereits an: Die Grünen sollen den BVB-Strategiechef Jan-Henrik Gruszecki als möglichen Kandidaten im Visier haben. Offiziell nominiert ist er noch nicht. Zudem steht die Entscheidung noch aus, ob er sich überhaupt zur Verfügung stellt.
Theater-Pressesprecher will OB werden
Die CDU dagegen hat nun vorgelegt: Ihr Kandidat für das OB-Amt ist Alexander Omar Kalouti, seit 2014 Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Dortmunder Theaters. Der CDU-Vorstand sprach sich am Mittwochabend für ihn aus, die offizielle Wahl am kommenden Samstag gilt als Formsache. Auch zu Kalouti hatte es im Vorfeld bereits Gerüchte gegeben, die aber weder er noch CDU-Vertreter bestätigt hatten.

Kalouti ist 56 Jahre alt und stammt aus dem Libanon. 2022 trat er bereits bei der Landtagswahl im Wahlkreis Dortmund 2 (Eving, Innenstadt-Nord, Innenstadt-Ost) für die CDU an, unterlag aber Volkan Baran von der SPD. Bei der Dortmunder CDU sitzt er als Beisitzer im Vorstand und ist Vorsitzender der Ortsunion Mitte. Im Ruhrgebiet lebt der heute 56-Jährige seit er 2014 die Arbeitsstelle am Dortmunder Theater antrat.
Kalouti machte Karriere bei FDP
In Stuttgart studierte Kalouti Schauspiel, danach Theaterwissenschaften in London an der Royal Academy of Dramatic Art und am King‘s College. Dort war er zusätzlich im Bereich für Kriegswissenschaften tätig, mit Fokus auf internationale Politik und Sicherheit sowie Diplomatie. Anschließend war Kalouti an verschiedenen deutschen Theatern tätig, um die Jahrtausendwende zunächst als Schauspieler am Staatstheater Oldenburg, später als Dramaturg und Referent des Intendanten in Kassel.
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Kalouti hat auch eine Vergangenheit bei der FDP: In Ingolstadt war er von 2007 bis 2008 Kreischef der Freien Liberalen, konnte sich dort aber nicht lange halten. Laut Medienberichten inszenierte Kalouti heftige Angriffe auf die politischen Gegner und eckte damit in der eigenen Partei an. Anschließend wurde er unter dem bayerischen Kabinett Seehofer (2008 - 2013) persönlicher Referent von dessen Stellvertreter und FDP-Wirtschaftsminister Martin Zeil. Zwei Jahre vor Ende von dessen Amtszeit wechselte er in den Planungsstab der FDP-Fraktion im Bundestag. Dort kümmerte er sich um Außen-, Sicherheits- und Europapolitik, bevor es ihn nach Dortmund und wieder zurück an ein Theater zog.
Zu seiner OB-Kandidatur schreibt Kalouti: „Mein Ziel ist es, mit Weitblick, Erfahrung und Tatkraft die besten Ideen für unsere Stadt umzusetzen. Dortmund hat das Potenzial, eine Modellstadt für Innovation und Zusammenhalt zu werden - dafür möchte ich mich einsetzen.“