In der MSA-Siedlung in Alt-Scharnhorst ist die angespannte Parkplatzsituation seit Jahren ein Dauerthema. Die SPD-Fraktion im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Stadtgestaltung und Wohnen in Dortmund wollte Abhilfe schaffen und hat die Prüfung von Flächen für sogenannte Quartiersgaragen beantragt. Doch die Stadtverwaltung zeigt sich skeptisch und verweist auf finanzielle und strukturelle Herausforderungen.
Die MSA-Siedlung wurde in den 1950er Jahren mit schmalen Straßen und wenig Parkraum geplant – ein Problem, das durch steigende Fahrzeugzahlen und neue Verkehrsregelungen weiter verschärft wird. Besonders das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zum Gehwegparken sorgt für Druck: Wo bisher Fahrzeuge halb auf dem Bürgersteig standen, bleibt nun nur noch die Straße. Die Folgen sind gravierend: Stau, blockierte Rettungswege und Müllabfuhrprobleme.
„Wir erleben tagtäglich chaotische Zustände. Menschen fahren lange Runden auf der Suche nach einem Parkplatz, Anwohner sind genervt und Rettungskräfte müssen sich durchzuquetschen“, schildert ein Anwohner aus der Ottweilerstraße.
Viele Anwohner fordern daher dringend eine Lösung. Eine Bürgerinitiative hat sich bereits gegründet, um den Druck auf die Politik zu erhöhen. „Wir fühlen uns im Stich gelassen. Die Stadtverwaltung muss endlich handeln und praktikable Lösungen anbieten“, sagt eine Sprecherin der Initiative.

Die SPD-Fraktion hat daher die Errichtung von Quartiersgaragen auf zwei kommunalen Flächen vor: eine im Zentrum der Siedlung (Rybnikstraße/Ottweilerstraße) und eine am nördlichen Rand (Sylbeckstraße).
„Quartiersgaragen können gezielt Anwohnerparkplätze schaffen und die Straßen entlasten. Die geplanten Standorte bieten sich an, weil sie bereits im Besitz der Stadt sind“, erklärt Carla Neumann-Lieven, wohnpolitische Sprecherin der SPD.
Die Diskussion über die Finanzierbarkeit der Garagen läuft jedoch weiter. Während einige Anwohner bereit wären, eine monatliche Gebühr zu zahlen, lehnen andere zusätzliche Kosten ab. „Wir zahlen bereits hohe Mieten. Noch mehr Kosten für einen Parkplatz sind für viele nicht machbar“, so ein Bewohner der Rybnikstraße.
Die Stadtverwaltung sieht die Idee kritisch. Laut einer Stellungnahme, die Stadtrat Stefan Szuggat unterzeichnet hat, seien Quartiersgaragen wirtschaftlich kaum tragbar.
„Der Bau ist extrem teuer – ein einzelner Stellplatz kostet bis zu 44.000 Euro. Die laufenden Betriebskosten könnten nur durch hohe Parkgebühren gedeckt werden, für die in der MSA-Siedlung jedoch kaum eine Zahlungsbereitschaft besteht“, so Szuggat.
Solange in der Umgebung kostenfreie Parkmöglichkeiten bestehen, werden kostenpflichtige Quartiersgaragen nicht angenommen. Ohne flächendeckende Parkraumbewirtschaftung sei das Konzept daher wenig sinnvoll.