Tabi (r.) will Princess Charming Irina (l.) in der ersten lesbischen Datingshow aus Deutschland von sich überzeugen.

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Lesbische Dating-Show: Dortmunder Kandidatin Tabi im Angriffsmodus

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In der zweiten Folge der lesbischen Datingshow „Princess Charming“ ergreift die Dortmunderin Tabi die Initiative. Im Interview erklärt sie, warum sie sich an anderer Stelle aber zurückhält.

Dortmund

, 01.06.2021, 08:16 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auf Kreta müsste man sein: Sonne satt, schneebedeckte Gipfel im Hinter- und viele schöne Frauen im Vordergrund. Das Ambiente dürfte Tabi ein wenig darüber hinweggetröstet haben, dass Princess Irina Schlauch sie nicht zum ersten Gruppendate eingeladen hat.

Neue Folgen von „Princess Charming“ werden immer dienstags beim Streamingdienst TV Now veröffentlicht - um sie zu schauen, wird allerdings ein Streaming-Abo benötigt.

Während die Kölner Rechtsanwältin mit fünf Frauen mediterrane Gerichte zubereitet, gibt es für die Dortmunder Jurastudentin in der zweiten Folge, die am Dienstag (1.6.) auf TV Now veröffentlicht wurde, nur Bier am Pool.

Am Anfang nur ein Bier am Pool

Für Unterhaltung ist durch die Gespräche der Kandidatinnen zumindest gesorgt. „Du bist ja sehr maskulin vom Typ her“, stellt Jana mit einem Seitenblick auf Saskia fest und hakt nach: „Hast du schon mal überlegt, dich umoperieren zu lassen?“ Saskia, eher zarte Seele in zugegeben recht rustikaler Verpackung, hat das noch nicht. Die Frage findet sie doof.

„Ich bin auch eine Frau und ich bin auch feminin, auch wegen der Charaktereigenschaften, die ich habe. Ich bin stolz darauf, eine Frau zu sein und möchte das auch für immer bleiben“, sagt Saskia.

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Einblicke für den Zuschauer

Überhaupt ist die zweite Folge Princess Charming eine, in der die lesbischen Frauen viel über ihre Sexualität preisgeben, und gleichzeitig mit einigen Vorurteilen aufzuräumen, die immer noch in der Welt sind.

„Uns Busenfreundinnen fehlt ja nicht der Penis“, erklärt Sandra deshalb. „Sex ist Sex. Ein Orgasmus ist ein Orgasmus. Und ich glaube, da gibt es auch viele Vorlieben, viele Fetische.“

Vorgänger bekam Grimme-Preis

Selbstermächtigung für die Protagonistinnen, Aufklärung für den Zuschauer - dieses Konzept hat sich für die RTL-Gruppe bereits bei Prince Charming, der Datingshow mit schwulen Kandidaten, bewährt. Zur Belohnung gab es neben einer guten Quote prompt den Grimme-Preis.

Zimperlich geht es beim Nachfolger Princess Charming derweil nicht zu.

Schon in der zweiten Folge erfährt man, wer beim Sex seine Hände gut einsetzen kann (Saskia), wer im Schlafzimmer auch mal zur Peitsche greift (Lou) und dass die nicht-binäre Gea, die sich also weder als Mann noch als Frau identifiziert, auch gern mal einen Strap-on, einen Dildo zum Umschnallen, trägt.

Auch mal ein Begriff unverständlich

Das mag manchmal etwas viel Information auf einmal sein. Wenn man die Codes nicht kennt, die die Frauen selbstverständlich im Gespräch benutzen, mag man auch mal einen Begriff nachschauen, zum Beispiel, was eine Pillow Queen ist - nämlich eine Frau, die sexuell mehr nimmt, als gibt.

Aber erst die Auseinandersetzung mit einer zunächst fremd wirkenden Welt, einer bisweilen wenig sichtbaren Community, erhöht die Empathie. Nur warum nimmt Tabi eigentlich an den munteren Gesprächen über die Sexualität der Kandidatinnen kaum teil? Ein Anruf der Redaktion bei der Kandidatin verschafft Abhilfe.

„Ich glaube, das sind total normale Gespräche, die man mit seinen Freundinnen auch führt“, erklärt die Dortmunderin am Telefon, verweist dann aber auf ihre berufliche Situation: „Gerade als Juristin ist es vielleicht nicht ganz so klug, solche Sachen öffentlich auszubreiten.“

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Tabi bleibt lieber diskret

Am Ende geht es ja auch nicht darum, dass Tabi an jedem Gespräch unter den Kandidatinnen teilnimmt, sondern bei Princess Irina punktet. Das sei nicht einfach gewesen, erklärt die Dortmunderin: „Wenn man schüchtern ist wie ich, braucht man ein wenig Anlaufzeit und die hat man dort halt nicht.“

Doch bei der Happy Hour am Abend ergreift Tabi direkt als erste Kandidatin ihre Chance und verwickelt Irina in ein Gespräch, stellt ihre Gemeinsamkeiten in den Vordergrund. „Erstens: Du hast Jura studiert, ich tu's noch. Dann magst du den BVB, ich komm‘ aus Dortmund!“

Princess Irina muss lachen. Auf diese Gemeinsamkeiten lässt sich schließlich aufbauen. Auch ohne erstes Date geht es für Tabi in die nächste Runde.

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