Das Mowwe im Norden von Dortmund liegt rund zehn Kilometer von der Innenstadt entfernt, im Grünen. Das Menü zum Menükarussell 2023 liegt preislich bei 56,95 Euro für die Variante mit Fisch oder Fleisch. Vegetarier und Veganer zahlen 50,95 Euro.

Die Location
Von außen treffen beim Mowwe in Lanstrop schlichte, moderne Eleganz und Landhausflair aufeinander. Das Konzept setzt sich auch im Innenbereich fort: Schlichte, aber bequeme Sitzbänke und Stühle, Pastellfarben, Holz, Schwarzweiß-Fotografien, die historisches Landleben zeigen.
Die Vorspeisen
Als Vorspeise werden den Gästen, die Fleisch oder Fisch im Hauptgang gewählt haben, gefüllte Calamaretti aus der Pfanne an Avocadomousse von der Hass-Avocado serviert. Das Gericht ist ansprechend auf dem Teller angerichtet. Neben den angekündigten Komponenten gibt es ein Kräuterpesto – sehr lecker – einen knusprigen Brotchip mit Knoblauch und karamellisierte Cherrytomaten-Scheiben, die es nicht gebraucht hätte: Die Tomate-Zucker-Paste klebt unangenehm an den Zähnen und erinnert an Karamellbonbons. Der Rest: ausgezeichnet und fein abgeschmeckt. Kleiner Haken: die etwas zu krossen Babyoktopus-Arme.

„Wer ist die Veganerin?“ Die hat an dem Abend dank des hervorragenden Teams eine Extrawurst bekommen – oder genau genommen: diese eben nicht. Feta-Pumpernickel-Pralinen hätten das Avocadomousse für Vegetarier vervollständigt, bei der veganen Variante gibt es stattdessen Wildbrokkoli zum Kräuterpesto. Eine ausgezeichnete Kombination zwischen weicher Mousse und knackigem Gemüse.

Der Zwischengang
Der Zwischengang ist klein und fein: Ravioli von rotem Kopfsalat auf Birnenbalsamicopüree im klassischen und im vegetarischen Menü. Der Nudelteig ist dünn ausgerollt und überhaupt nicht teigig – so muss eine Ravioli schmecken. Die Füllung, frischer Blattspinat, ergänzt die fruchtige Birnenkomponente und das angenehm bittere Salatbouquet. Fazit: bitte mehr davon.

Für diejenigen, die vollkommen ohne tierische Produkte auskommen wollen, gibt es eine kleine Ofenkartoffel mit klein gewürfeltem Gemüse: Tomate und Paprika dominieren. Als Zwischengang perfekt geeignet, nicht aufdringlich und frisch im Geschmack.

Der Hauptgang
Hier haben die Gäste beim klassischen Menü die Wahl zwischen gebackenem Kalbsbries und Kalbkarrée auf Fregola, dazu rote Zwiebelmarmelade und sautiertem wilden Brokkoli mit Kalbssud - oder aber der Fischvariante: Steak von der Bachforelle auf Rote-Beete-Meerrettich-Risotto mit Ringelbeete und Crunch.
Bei unserem Test lief bei der Bestellung leider etwas schief, statt Fisch wird das Kalb serviert. Aber kein Problem: Die Kellnerin kümmert sich um die richtige Alternative. Wir einigen uns auf eine Mischung beider Hauptspeisen. Statt des Kalbs gibt es die Bachforelle auf Fregola.
Der Fisch ist grätenfrei, heiß und saftig – so muss er sein. Die kleinen, perlförmigen Nudeln haben einen zarten Biss und eine angenehme Würze. Der Brokkoli ist perfekt zubereitet: nicht zerkocht, nicht zu bissfest.

Veganerinnen und Veganer bekommen ein ganz besonderes Highlight serviert: eine zwölf Stunden geschmorte Bio-Karotten an Sanddornsud. Das bekommt man nicht alle Tage.
Eine ganz außergewöhnliche Geschmackserfahrung: Die Soße ist säuerlich, fruchtig. Die Karotte ist kein bisschen weich, wie man es nach 12 Stunden Garzeit erwarten könnte. Das orange Gemüse vom Hof Schulze-Wethmar ist bissfest und strahlend in der Farbe wie der Rest des Menüs.
Der Salat sieht nicht nur bunt und frisch aus, sondern schmeckt auch so. Das leicht säuerliche Dressing rundet den Geschmack ab. Die Portion hat die perfekte Größe. Für Vegetarier hätte die Karotte auf einem Sonnenblumenkernpürree gelegen.

Die Nachspeise
Als Nachspeise bekommen Gäste, die Fisch oder Fleisch im Hauptgang hatten, zum Ende des Menükarussells eine Buttermilch-Pannacotta-Tarte.
Das Dessert ist wieder sehr ansprechend auf dem Teller angerichtet. Die Chip-Splitter ein kleines bisschen zu dunkel, das Obst frisch und lecker. Die Tarte ist weder zu weich, noch zu hart. Die Pannacotta schmeckt, wonach sie schmecken soll: leicht säuerlich und frisch.

Zum krönenden Abschluss bekommen Veganer ein Mangosorbet auf einem Fruchtspiegel mit Obst serviert. Ein gelungener Abschluss für das Menü. Auch die Nachspeise besticht durch eine feine, säuerliche Note und ist sehr aromatisch. Die Farben der frischen Zutaten strahlen vom Teller. Allein, wie es angerichtet ist, erinnert es an ein essbares Kunstwerk.
Während das Sorbet auf der Zunge schmilzt, läuft „Killing me softly“ leise im Radio.

Der Service
Der Service ist ausgezeichnet. Schon bei der Tischreservierung berät das Personal wegen der Uhrzeit. „Sie wollen doch in Ruhe das Essen genießen, kommen sie lieber schon um 18.30 Uhr“, wird uns geraten. Gesagt, getan. Auch das vegetarische Gericht in ein veganes zu verwandeln, ist im Vorhinein vollkommen unkompliziert: „Kriegen wir hin“ – und wie.

Ist das Gebäude barrierefrei?
Der Zugang zum Restaurant ist schwellenarm, es gibt keine Stufen. Der Weg zu den Toiletten ist ebenfalls barrierefrei. Problematisch könnte der Weg zu einem zweiten Raum sein, der nur über eine Stufe erreicht werden kann.
Hunde sind im Restaurant nicht erlaubt. Eine wichtige Info, denn das Mowwe wird bei gutem Wetter vor allem von Gästen besucht, die in Lanstrop Spaziergänge und Radtouren unternehmen. Im Biergarten sind Vierbeiner willkommen.
Parkplätze
Parkplätze sind reichlich vorhanden und kostenlos.

Bewertungen im Netz
Über 1000 Google-Bewertungen gibt es zum Mowwe. Insgesamt geben Gäste eine durchschnittliche Bewertung von 4,3 von fünf Sternen. Hervorgehoben werden das freundliche Personal, das gute Essen und die Location.