Wer sich mit einer schmerzhaften Arthrose in den Gelenken herumplagt - zum Beispiel im Knie - für den gibt es nun in den Knappschaft Kliniken Dortmund eine alternative Behandlungsmethode: die Embolisation. Das ist ein minimalinvasiver Eingriff, bei dem Blutgefäße verschlossen werden. Die Abteilungen für Angiologie unter Chefärztin Dr. Kathrin Niemöller und Radiologie unter Prof. Dr. Jens Altenbernd arbeiten dabei zusammen. Nach Informationen der Knappschaft Kliniken Dortmund wird diese Behandelung in Dortmund bisher nur dort angeboten.
Bei der Embolisation wird unter örtlicher Betäubung ein kleiner Katheter in die Leistenarterie eingeführt und bis zum Knie vorgeschoben. Unter ständiger Kontrolle einer Angiografieanlage, die mit Kontrastmittel die Blutgefäße darstellt, werden die entzündeten Areale lokalisiert. Der etwa einstündige Eingriff hat das Ziel, die Blutzufuhr zu diesen Bereichen durch das Einbringen winziger Partikel zu stoppen. Altenbernd erklärt: „Durch die Unterbrechung des Blutflusses werden die Entzündungen behandelt, was zu einer deutlichen Besserung der Symptome führt.“
Der Patient bleibt nach einem solchen Eingriff für eine Nacht im Krankenhaus. Wahrscheinlich sei es auch möglich, so Altenbernd, den Patienten schon am selben Tag wieder nach Hause zu schicken. Aber zur Sicherheit sei die Nacht im Krankenhaus angeraten.
Die Bildung sensibler Nervenverbindungen werde bei der Embolisation reduziert, was laut Kathrin Niemöller bei 80 Prozent der Patienten zu einer deutlichen Schmerzlinderung führe. Das habe zur Folge, dass schmerzlindernde Medikamente reduziert oder ganz abgesetzt und Operationen abgeblasen oder zumindest verschoben werden können. Seit dem Spätsommer 24 biete die Angiologie dieses Verfahren an, seit dem 1. Januar - zu diesem Zeitpunkt hat Jens Altenbernd seinen Dienst in Brackel angetreten - auch die Radiologie.

Auch werde ein Teufelskreis durchbrochen, so Altenbernd: Wenn der Patient Schmerzen habe, scheue er die Bewegung. Aber gerade die Bewegung sei es, die bei Gelenk-Arthrose wichtig sei, weil dabei nützliche Schmierstoffe gebildet werden.
Einziges Risiko, das der Patient in Kauf nehmen müsse: Bei der Behandlung könnten versehentlich auch größere und wichtigere Gefäße beschädigt werden. Bisher sei das aber noch nie vorgekommen, so Kathrin Niemöller. Nicht möglich ist die Behandlung bei Patienten, die das Kontrastmittel nicht vertragen. Obwohl diese Behandlungsmethode erst seit Kurzem angeboten wird, sei der Patientenzustrom schon jetzt groß. Zwei bis drei Eingriffe dieser Art finden derzeit wöchentlich in Brackel statt. Vier Operateure kennen sich damit aus. Tendenz steigend.
Wer sich über die Embolisation am Brackeler Knappschaftskrankenhaus informieren möchte, kann dies unter den Rufnummern 0231-9221601 oder 0231-9222616 tun.