Die Kontrahenten Dr. Andreas Hollstein (l.) und Wahlgewinner Thomas Westphal begrüßten sich auf dem Rathaus-Flur, nachdem das Ergebnis klar war. © Stephan Schütze
Kommentar zur OB-Wahl
Dortmund ist noch nicht reif für den historischen Wechsel
Grüne und CDU haben für den Wechsel getrommelt, doch sind bei der OB-Wahl am Ende gescheitert. Aber es bleibt noch die vereinbarte Zusammenarbeit im Rat. Ein Meinungsbeitrag zur OB-Wahl.
Dortmund ist für den historischen Wechsel noch nicht reif. Die rote Bastion steht. Auch nach 74 Jahren bleibt mit Thomas Westphal ein Sozialdemokrat im Chefsessel der Dortmunder Stadtverwaltung. Die SPD und ihr Frontmann haben es geschafft, ihre Wahlkampftruppen auf den letzten Metern noch mal zu mobilisieren. Der Herzkammer-Mythos darf weiter bemüht werden.
Dem Wahlaufruf der Grünen, Hollstein zu wählen, sind viele grüne Parteianhänger offensichtlich nicht gefolgt. In der grünen Hochburg Innenstadt-West und in drei von vier Wahlkreisen im schwarz-grünen Stadtbezirk Hombruch lag Westphal am Ende vorn. Auch die Streiter der Fridays-for-Future-Bewegung fühlten sich wohl der SPD eher verbunden.
Doppelpass mit der Verwaltung
Für die SPD war dieser knappe Sieg enorm wichtig; denn mit knapp 30 Prozent ist sie zwar wieder stärkste Kraft im Rat, doch es dürfte schwer werden, eine Mehrheit jenseits von Grün-Schwarz zu organisieren, die im Rat rund 47 Prozent haben und Zusammenarbeit ankündigen. Da ist es um so wichtiger, den OB zu stellen, um auch künftig im Sinne der SPD zu regieren. Zumindest mit der Verwaltung spielt sie weiter Doppelpass: Die Binnengeflechte bleiben.
Für Hollstein war es ein Himmelfahrtskommando, das zwar schief-, aber mit einem respektablen Ergebnis ausgegangen ist. Die mit dem Wahlaufruf der Grünen vereinbarte schwarz-grüne Zusammenarbeit ist so etwas wie sein Vermächtnis. Das gilt es jetzt für Grüne und CDU umzusetzen.
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