
© Dieter Menne
Holt die Kneipen und die Künstler an den Westenhellweg!
Meinung
Die Leerstände am oberen Westenhellweg häufen sich, nun schließt mit Conrad einer der größten Läden. Doch das kann auch eine Chance sein: für einen kreativen Neustart der ganzen Einkaufsmeile.
Der obere Westenhellweg fristet derzeit ein trostloses Dasein: Es gibt immer mehr leerstehende Läden, und wo (Geschäfts-)Leben ist, fehlen meist Angebote, die die Massen anlocken. Schönheitssalons. Ein Second-Hand-Laden. Ein großer Kiosk.
Das ist keine Momentaufnahme: So manches Geschäft steht schon länger leer, etwa der English Shop, der vor über drei Jahren schloss. Es ist eindeutig: Der obere Westenhellweg wird ein immer schwierigeres Pflaster für den Einzelhandel.
Doch das muss nicht schlimm sein - im Gegenteil: Es kann sogar eine Chance sein. Stadtplaner predigen schon länger, dass die deutschen Innenstädte weg von der Shopping-Monokultur kommen müssen, hin zu einer Misch-Bewirtschaftung, mit mehr Gastronomie, mehr Kultur-Events.
Vor 100 Jahren war der Westenhellweg schon einmal Dortmunds sündige Meile, mit Nacht-Lokalen. Vielleicht dient diese Vergangenheit den Stadtplanern, die derzeit im Auftrag der Stadt die City neu erfinden sollen, auch als Inspiration für die Zukunft des oberen Westenhellwegs.
Sie sollten beherzt auf die Besitzer der leerstehenden Immobilien zugehen und für eine neue Amüsiermeile werben. An Unterstützung aus der Lokalpolitik sollte es nicht mangeln: Schließlich hatte zuletzt selbst die nicht als Party-Partei bekannte CDU ein neues Ausgehviertel für Dortmund gefordert.
1984 geboren, schreibe ich mich seit 2009 durch die verschiedenen Redaktionen von Lensing Media. Seit 2013 bin ich in der Lokalredaktion Dortmund, was meiner Vorliebe zu Schwarzgelb entgegenkommt. Daneben pflege ich meine Schwächen für Stadtgeschichte (einmal Historiker, immer Historiker), schöne Texte und Tresengespräche.
